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Coronavirus

Wer wird zuerst geimpft?

Über diese Frage sollten sich alle Länder schon einmal Gedanken machen – und im besten Fall zu einer gemeinsamen Regelung kommen. Sonst könnte es ein Hauen und Stechen um den Impfstoff geben. Die Gefahr sieht auch Hersteller Sanofi-Pasteur.
PZ/dpa
23.04.2020  13:18 Uhr
Impfstoff zunächst als Gemeingut

Impfstoff zunächst als Gemeingut

Berkley forderte, einen künftigen Impfstoff für einige Zeit zum öffentlichen Gemeingut zu erklären. «Natürlich bin ich nicht der politische Entscheider, aber wir sollten daran denken, einen solchen Impfstoff als weltweites öffentliches Gut zu betrachten.» Der öffentliche Sektor müsse deswegen auch die Entwicklung, Produktion und Verteilung finanzieren – mindestens für eine bestimmte Zeit. Danach könne der Impfstoff zurück an kommerzielle Produzenten gehen. Er könne dann mit unterschiedlichen Preisen an die Lage in einzelnen Staaten angepasst werden, aber auch mit einer «vernünftigen Gewinnmarge» versehen sein.

Der französische Impfstoffhersteller Sanofi-Pasteur warnte vor internationalen Spannungen. «Wer als erster den Impfstoff hat, kommt als erster aus der Wirtschaftskrise», sagte Firmenchef David Loew der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Die Wirtschaftsblöcke würden die Impfstoff-Entwicklung und Herstellung auf ihren eigenen Territorien fördern, doch ihre Ergebnisse nicht teilen. «Die Vereinigten Staaten werden sagen: Wir haben das finanziert, wir brauchen das jetzt für uns. Bei den Chinesen wird es ähnlich sein.»

Loew sagte, daher brauche auch Europa einen «Risikopakt», der seinen Herstellern Garantien und finanzielle Unterstützung zukommen lasse. Angesichts des großen Bedarfs drohten Engpässe bei Abfüll- und Verpackungsanlagen, bei Spritzen und bei einigen Rohstoffen.

Entwicklungsminister fordert internationales Impfprogramm

Der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat dazu aufgerufen, schon jetzt die Weichen für ein internationales Corona-Impfprogramm zu stellen. «Sobald wirksame Medikamente und ein Impfstoff gegen das Virus vorliegen, müssen alle Menschen auf der Welt gleichen Zugang dazu haben», erklärte der CSU-Politiker am Donnerstag. Müller kündigte an, weitere Finanzmittel für Gavi über die bereits zugesagten 600 Millionen Euro hinaus bereitstellen zu wollen. Deutschland hatte diesen Betrag für die schon bestehenden internationalen Impfkampagnen zugesagt. Diese dürften nicht vernachlässigt werden, warnte Müller. «Es liegt auch in unserem Interesse, dass wir Covid-19 weltweit bekämpfen. Sonst wird es in Wellen zu uns nach Deutschland und Europa zurückkehren», so Müller weiter.

Ob ein Corona-Impfstoff als Injektion verabreicht oder beispielsweise oral eingenommen werden müsse, sei derzeit unklar, sagte Gavi-Experte Berkley. Er selbst tippe auf eine Injektion in einer oder auch zwei Dosen. Man könne aber auch nicht ausschließen, dass ein solcher Impfstoff jährlich verabreicht werden müsse. Berkley wies auch auf die lange bestehenden Warnungen vor den Folgen einer Pandemie hin und sagte, nun erst verstünden viele Menschen die Bedeutung von Impfungen für den weltweiten Gesundheitsschutz.

Gavi wurde vor 20 Jahren beim Weltwirtschaftsforum in Davos aus der Taufe gehoben. Seit ihrer Gründung hat die Impfallianz nach eigenen Angaben über 760 Millionen Kinder geimpft und so mehr als 13 Millionen Leben gerettet.

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