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E-Rezept

Wer verfolgt welche Ziele?

Ab Januar 2022 soll es in Deutschland nur noch E-Rezepte geben. Bis Ärzte E-Rezepte verordnen und Apotheken diese beliefern, muss aber noch einiges passieren. Schon jetzt ist der Apothekenmarkt in Bewegung. Im Wettbewerb der künftigen E-Rezept-Apps haben sich Kooperationen gebildet, und nicht immer steht nur das Patientenwohl im Fokus. Welcher Player verfolgt welche Interessen?
Benjamin Rohrer
04.10.2020  08:00 Uhr

Während das E-Rezept in anderen europäischen Ländern bereits standardmäßig zur Anwendung kommt, hinkt Deutschland hinterher. Bis auf einige Modellprojekte gibt es noch keine flächendeckende technische Infrastruktur, in der solche Verordnungen abgewickelt werden könnten.

Doch die Entwicklung hat in den vergangenen zwei Jahren an Fahrt aufgenommen. Inzwischen gibt es einen klaren Zeitplan zur Einführung des flächendeckenden E-Rezepts (Kasten). Ob dieser Plan aufgeht, ist unklar. Denn schon bei der Anbindung der Apotheker an die Telematik-Infrastruktur, die künftige Datenautobahn im Gesundheitswesen, gibt es Verzögerungen. Und auch im Ärztelager, so hört man, gebe es noch ungelöste Fragen.

Das E-Rezept gibt es noch gar nicht flächendeckend – und trotzdem hat es den gesamten Apothekenmarkt aufgemischt. Das liegt einerseits an den Versandhändlern, die sich riesige Umsatzsprünge erhoffen und für die Apotheker somit eine konstante Bedrohung darstellen. Mit dem Wegfall der Rezeptzusendungen per Post fällt nämlich ein wichtiges Hindernis, das den Versandhandel für viele Kunden bislang zu kompliziert gemacht hat. Wie sehr das E-Rezept den Wettbewerb beeinflussen könnte, hat kürzlich das vom Bundesgesundheitsministerium in Auftrag gegebene IGES-Gutachten gezeigt: Die Analysten gehen von einer »neuen Wettbewerbslandschaft« aus.

Die teils rasanten Marktentwicklungen sind aber auch politisch bedingt. Denn der Gesetzgeber will es Patienten ermöglichen, Verordnungen nicht nur bei einem Anbieter einzulösen. Vielmehr soll es einen Wettbewerb zwischen App-Anbietern geben, die neben der E-Rezept-Abwicklung weitere Services anbieten. Konkret sieht das so aus: Laut dem inzwischen verabschiedeten Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG) soll die Gematik eine Standard-App für die E-Rezept-Abwicklung bauen, in die nach der ärztlichen Verordnung jedes Rezept geladen wird. Die Gematik-App soll bereits wichtige Funktionen enthalten: eine Apothekensuche sowie eine Kommunikationsmöglichkeit für Vorabanfragen an Apotheken. Allerdings sollen Patienten zusätzlich die Möglichkeit bekommen, ihre Verordnungen aus der Gematik-App über eine Weiterleitungsfunktion an andere App-Anbieter zu übertragen (Abbildung 1).

Um genau diese Weiterleitungsfunktion drehen sich die Hoffnungen und Sorgen im Markt. Denn somit sind es nicht nur die Versender, die im Aufbau einer eigenen Plattform Chancen sehen, sondern auch andere Unternehmen und Kooperationen. All diese Player haben unterschiedliche Interessen. Die Rendite-orientierten Versandkonzerne wollen natürlich ihren Umsatz steigern. Aber auch die Bündnisse, die Apotheken unterstützen wollen, verfolgen finanzielle Interessen. Und so stellt sich für Apotheker die Frage: Wer ist der passende Partner für mich?

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