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Superspreader

Wenn wenige viele anstecken

Vieles deutet darauf hin, dass es bei SARS-CoV-2 einzelne sogenannte Superspreader gibt, die für sehr viele Ansteckungen verantwortlich sind. Das hat Konsequenzen für die Eindämmung der Pandemie.
Annette Mende
02.04.2020  16:50 Uhr

…und in die Zukunft

Erreger-spezifische Faktoren sind unter anderem die genutzten Rezeptoren zum Eintritt in die Wirtszelle, die Persistenz in der Umwelt, die Virulenz und die minimale Infektionsdosis, also die Mindestzahl an Viren, die für eine Infektion notwendig ist. Einzelne Stämme eines Pathogens könnten leichter übertragbar sein als andere und Mutationen könnten die Infektiosität verändern, so Frieden und Lee. Es werde vermutet, dass sich SARS-CoV-2 bereits in zwei genetische Subtypen aufgespalten habe. Ob sich dies auf die Übertragbarkeit auswirke, müsse weiter beobachtet werden.

In die Kategorie Wirt-spezifische Faktoren fallen etwa die Dauer und die Lokalisation der Infektion, die Infektionslast sowie die Ausprägung der Symptome. »Alle SARS-Superspreader waren symptomatisch«, schreiben die Autoren. Ob beziehungsweise in welchem Ausmaß SARS-CoV-2 von asymptomatischen Infizierten übertragen werden könne, sei momentan noch nicht geklärt. Dass Patienten mit nur leichten Symptomen zu Beginn der Erkrankung eine hohe Viruslast in den oberen Atemwegen haben können und damit potenziell ansteckend sind, hat gerade erst eine Untersuchung mit den ersten deutschen Covid-19-Patienten bestätigt (»Nature«, DOI: 10.1038/s41586-020-2196-x). Frieden und Lee betonen, dass unter anderem das Ausmaß der SARS-CoV-2-Übertragung vor Symptombeginn und die Rolle von Kindern als Überträger dringend zu klärende Fragen sind.

Umweltfaktoren beinhalten unter anderem die Bevölkerungsdichte sowie die Verfügbarkeit und Nutzung von Maßnahmen zur Infektionsprävention in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Bei SARS und MERS habe es nur wenige Mensch-zu-Mensch-Übertragungen, aber explosionsartige Ausbrüche in Gesundheitseinrichtungen gegeben, merken die Autoren an. In einer Untersuchung von 110 Covid-19-Patienten aus elf Clustern in Japan hätten alle Cluster mit geschlossenen Umgebungen in Verbindung gestanden, darunter Fitnessclubs, gemeinsam genutzte Essensräume und Krankenhäuser (»MedRxiv« online vorab, DOI: 10.1101/2020.02.28.20029272). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein SARS-CoV-2-Infizierter den Erreger weitergibt, sei unter diesen Bedingungen 18,7-mal höher gewesen als an der frischen Luft. Da das neue Coronavirus nachweislich sowohl in Tröpfchen mit der Atemluft als auch mit dem Stuhl ausgeschieden werde, könnten eine effektive Reinigung von potenziell kontaminierten Oberflächen und eine gute Toilettenhygiene SSE verhindern, folgern die Autoren.

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