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Bindehautentzündungen

Wenn Neurodermitis ins Auge geht

Pollen können bei Patienten mit Neurodermitis schwere Bindehautentzündungen auslösen. Davor warnen Augenärzte angesichts der Allergie-Hochsaison. Bei bestimmen Symptomen sollten Betroffene sofort zum Arzt.
AutorKontaktChristiane Berg
Datum 07.05.2020  09:00 Uhr

Circa fünfzehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an einer Neurodermitis, die als chronisch-entzündliche Hauterkrankung durch Defekte und proinflammatorische Dyregulationen der epidermalen Barriere gekennzeichnet ist. Betroffen sind im großen Umfang auch Kleinkinder.

Das Atopische Ekzem geht nicht nur mit quälendem Juckreiz bis hin zur Entstehung von Kratzsucht sondern oftmals auch mit kutanen Komplikationen, sprich: Hautinfektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze einher.

Nicht nur das: »Wer an Neurodermitis erkrankt ist, ist besonders anfällig auch für nicht-infektiöse Bindehautentzündungen, die durch Pollen ausgelöst oder verstärkt werden können«, warnte die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) heute in einer Pressemitteilung. »Dabei kommt es bei 25 bis 40 Prozent der Neurodermitis-Patienten zu einer atopischen Keratokonjunktivitis (AKK) als schwere Form der Bindehautentzündung, die unbehandelt zu Hornhautkomplikationen führen und damit bedrohlich für das Sehvermögen sein kann«, erläuterte Professor Dr. Philip Maier, Freiburg.

»Bei Patienten mit Neurodermitis konnte sowohl in der Haut als auch in der Hornhaut des Auges eine mangelnde Produktion des Strukturproteins Filaggrin nachgewiesen werden«, so der Mediziner, der Autor unter anderem des bereits 2017 in der Zeitschrift »Ophthalmologie« veröffentlichten Beitrages »Augenbeteiligung bei atopischer Dermatitis« ist.

Das Fehlen der Filaggrine geht mit Störungen im Verhornungsprozess einher, die das Auge für Komplikationen prädestinieren. Maier betonte, dass ein durch Juckreiz bedingtes starkes Reiben der Augen aktuellen Erkenntnissen gemäß die Hornhautkomplikationen vor allem bei Kindern noch fördern kann.

Bei diesen Symptomen sofort zum Arzt

Die atopische Keratokonjunktivitis äußere sich zunächst wie eine normale Bindehautentzündung mit juckenden, geröteten und tränenden Augen, geschwollenen Lidern und Fremdkörpergefühl – wobei die Symptome oft stärker als bei einer rein allergischen Konjunktivitis seien. Doch gäbe es wichtige Unterschiede.

»Zusätzlich kommt es häufig zu typischen Verdickungen an der Lidkante sowie zu Hautveränderungen wie Schuppungen oder Falten und Hautrissen am unteren Augenlid. Auch zeigt diese Form der Bindehautentzündung trotz pflegender Maßnahmen über lange Zeit oft keine Besserungstendenz«, so Maier. Bei schweren Verläufen könne es an der Hornhaut zu oberflächlichen Defekten bis hin zu Geschwüren oder einwachsenden Blutgefäße kommen, was im Extremfall bis zur Erblindung aufgrund vollständiger Trübung der Hornhaut führt.

»Wer unter Neurodermitis leidet und Anzeichen einer Bindehautentzündung bemerkt, sollte umgehend einen Augenarzt aufsuchen«, unterstrich der Ophthalmologe. Das gelte auch bei geröteten und juckenden Augen mit Atopie in der Familienanamnese. Bei einer AKK seien die frühzeitige Diagnosestellung und regelmäßige augenärztliche Kontrolle von großer Bedeutung, um langfristige Schäden an den Augen und damit einhergehende Spätfolgen und Sehbehinderungen zu vermeiden. Auf das Tragen von Kontaktlinsen sollte während einer Bindehautentzündung grundsätzlich verzichtet werden.

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