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Orthorexie

Wenn gesundes Essen zur Obsession wird

Immer mehr Menschen legen großen Wert auf gesunde Ernährung – doch bei einigen wird dieser Fokus zur Besessenheit. Orthorexie beschreibt eine Fixierung auf »saubere« Ernährung. Doch wo hört gesunde Ernährung auf?
AutorKontaktdpa
Datum 10.04.2025  07:00 Uhr

Wie viele Menschen sind davon betroffen?

Ohne eindeutige Diagnosekriterien ist eine Antwort auf diese Frage unmöglich. Psychologin Barthels schätzt die Prävalenz ähnlich wie bei anderen Essstörungen ein. Das hieße, deutlich unter ein Prozent der Bevölkerung wären betroffen.

Für spezifische Gruppen in Deutschland – konkret: Ernährungsberaterinnen und -berater sowie sportlich aktive Studierende – haben ältere Studien teils deutlich höhere Zahlen ergeben.

Was sind Warnzeichen für eine Orthorexie?

  • Exzessive Beschäftigung mit Lebensmittelauswahl
  • Stark eingeschränkte Ernährung, etwa durch den Ausschluss ganzer Lebensmittelgruppen
  • Soziale Isolation aufgrund der Essgewohnheiten, weil auf Essen in gesellschaftlichen Kontexten wie Familienfeiern verzichtet wird
  • Schuldgefühle oder Angst nach dem Verzehr »unerlaubter« Lebensmittel
  • Zeitaufwändige Planung und Vorbereitung von Mahlzeiten

»Ein weiteres wichtiges Warnzeichen ist, wenn die Ernährung das Leben dominiert, und andere Bereiche wie Freundschaften oder Hobbys vernachlässigt werden«, betont Barthels.

Gibt es Risikofaktoren oder bestimmte Persönlichkeitstypen?

Orthorexie tritt laut Barthels eher bei perfektionistischen Menschen und solchen mit einem hohen Bedürfnis nach Kontrolle auf. Auch Zwangsstörungen oder Ängstlichkeit, zum Beispiel Angst vor Krankheiten, könnten das Risiko erhöhen. »Viele Betroffene berichten, dass sie sich durch ihre Ernährung besonders diszipliniert und moralisch überlegen fühlen«, erklärt Barthels. Ebenso könnten eine frühere Essstörung oder ein hoher Stellenwert des Themas Ernährung in der Familie Risikofaktoren sein. Insgesamt entwickle sich eine Orthorexie oft schleichend, Betroffene würden mit der Zeit oft immer strenger mit sich werden.

Welche psychologischen Mechanismen stehen dahinter?

Orthorexie kann als Bewältigungsstrategie für Stress oder Unsicherheit dienen. »Das strikte Befolgen von Ernährungsregeln vermittelt ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit«, sagt Barthels. Ein weiterer Faktor könne Angst vor Krankheiten sein. Oft hätten Betroffene auch eine sehr perfektionistische Vorstellung davon, was Gesundheit bedeutet: »Ich muss mich jeden Tag hundert Prozent perfekt fühlen, was natürlich unrealistisch ist.«

Und schließlich werde die Bedeutung von Ernährung oft überschätzt, so die Expertin weiter: »Natürlich ist es nicht gut, wenn ich mich jeden Tag nur von Schokolade ernähre, aber wenn ich jeden Tag einen Schokoriegel esse, wird das meine Gesundheit auch nicht massiv beeinträchtigen.« Menschen mit orthorektischem Ernährungsverhalten neigten indes dazu, diesen einzelnen Ereignissen sehr große Bedeutung beizumessen.

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