Wenn gesundes Essen zur Obsession wird |
Wissenschaftlich betrachtet wird die Bedeutung sozialer Medien ambivalent gesehen: So zeigen einige Arbeiten, dass Betroffene durch die Vernetzung mit anderen ein Problembewusstsein entwickeln und sich gegenseitig darin unterstützen, ihre Essstörung zu überwinden.
Daneben gibt es aber durchaus Studien, die den negativen Effekt unterstreichen, den das ständige Betrachten definierter und dünner Körper der Fitness-Influencer auf Instagram und anderen Plattformen hat. »Letztendlich werden diese aber niemanden orthorektisch machen«, sagt Barthels. Vielmehr müsse dafür eine Prädisposition vorliegen, die dann vielleicht verstärkt werde.
Laut Psychologin Barthels kann eine an Essstörungstherapien angelehnte Behandlung hilfreich sein sowie je nach individuellem Fall auch eine Ernährungsberatung. Dabei sei aber wichtig, nicht gegen das Wertesystem der betroffenen Person zu arbeiten: »Einem Veganer im Zuge der Beratung Fleisch zu empfehlen, ist dann nicht hilfreich. Ebenso könnten Betroffene psychotherapeutische Entlastung brauchen, weil die Orthorexie etwa eine Reaktion auf Stressoren in ihrem Leben sei.
Letzten Endes gehe es darum, wieder einen entspannten Umgang mit der eigenen Ernährung zu finden und wieder Freude am Essen mit Freunden oder Hobbys zu finden, sagt Barthels: »Es ist ja nicht nur das Essen, was dann darüber entscheidet, wie gut es einem letztendlich geht und wie gesund man ist.«