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Symptome ernst nehmen

Wenn es plötzlich unten juckt

Deutschland ist mit einem Anstieg bestimmter sexuell übertragbarer Infektionen konfrontiert. Doch wenn es um intime Beschwerden geht, herrscht oft unangenehmes Schweigen. Dabei würden mehr Offenheit und Tests helfen, die Verbreitung zu vermeiden.
dpa
17.11.2023  10:00 Uhr

Die Deutsche STI-Gesellschaft berichtet von zunehmenden Fällen sexuell übertragbarer Infektionen (STI) in Deutschland, insbesondere der Syphilis. «Insgesamt kann man sagen, dass Syphilis seit dem Jahr 2000 zunimmt. Damals waren es noch 800 Fälle, heute sind es über 8000», erklärt Professor Dr. Norbert Brockmeyer, Präsident der STI-Gesellschaft. Syphilis äußert sich durch Ausschläge und im Spätstadium durch schwere Schäden an Organen und am Nervensystem. Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet einen Anstieg der gemeldeten Syphilis-Fälle von 5330 im Jahr 2013 auf 8309 im Jahr 2022 und bei Hepatitis B von 715 auf 16.635 Fälle. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen blieb mit rund 1800 Fällen jährlich stabil.

In den USA zeichnet sich bei Syphilis ein ähnlicher Trend ab. Die Gesundheitsbehörde CDC meldete kürzlich einen starken Anstieg der Syphilisfälle bei Neugeborenen. Mehr als 3700 Babys waren letztes Jahr betroffen, mehr als zehnmal so viele wie vor zehn Jahren und ein 32-prozentiger Anstieg gegenüber 2021. Die CDC betont, dass 90 Prozent dieser Fälle durch Tests und Behandlungen der Mütter während der Schwangerschaft vermeidbar gewesen wären.

Veränderte Dynamik sexueller Kontakte

Brockmeyer führt den Anstieg der STI-Fälle in Deutschland auf die leichtere Knüpfung von Sexkontakten durch digitale Medien zurück. Zwar bieten Kondome einen weitreichenden Schutz vor STI. Doch obwohl die Kondomnutzung stabil sei, steige die Rate an STI sowohl bei hetero- als auch homo- und bisexuellen Menschen.

Silke Klumb von der Deutschen Aidshilfe bemerkt, dass die Häufigkeit bestimmter STI von der Gruppe abhängt, beeinflusst durch Sexualverhalten, Partnerzahl und Testhäufigkeit. Beispielsweise sei die Zahl der HIV-Diagnosen in Deutschland, besonders unter homo- und bisexuellen Männern, seit 2007 rückläufig.

Eine Rolle bei der Verbreitung dürften auch Scham und Testverhalten sein. Es scheint, als ob die leisen SOS-Signale unserer Intimzone in der Scham versickern, bevor sie rechtzeitig die Arztpraxis erreichen. Menschen, die einen STI-Verdacht hegen, sollten sich testen lassen, um den Erreger nicht weiter zu verbreiten.

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