Pharmazeutische Zeitung online
Opioide

Weniger Rezepte, aber stärkere Wirkstoffe

Es gibt keine Hinweise auf eine Opioid-Krise in Deutschland. Im Gegenteil ist die Anzahl der Rezepte in den vergangenen Jahrzehnten stetig gesunken. So lautet das Resümee einer Untersuchung des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie, das Verordnungszahlen von 2005 bis 2020 analysiert hat. Jedoch wurden zunehmend stärkere Wirkstoffe verschrieben.
Laura Rudolph
11.03.2025  18:00 Uhr

Mehr als jeder Sechste mit Langzeitgebrauch

Von den 3.740.715 Personen, die im Untersuchungszeitraum zum ersten Mal ein Opioid verschrieben bekommen hatten und mindestens drei Monate lang nachbeobachtet wurden, entwickelten 17,7 Prozent (661.342 Personen) einen Langzeitgebrauch. Von diesen hatten 23,5 Prozent Krebs und/oder wurden palliativ versorgt. 32,8 Prozent hatten zu Beginn des Langzeitgebrauchs eine Indikation, die von einem Krankenhausarzt dokumentiert wurde, weitere 33,0 Prozent hatten nur eine ambulant dokumentierte Indikation – besonders häufig Personen zwischen 20 und 39 Jahren. 8,5 Prozent hatten zu Beginn der Langzeitanwendung eine Operation und 2,2 Prozent fielen in die Kategorie »Sonstige«.

Bei den Langzeitanwendern wurde zusätzlich anhand von ICD-Codes untersucht, ob es Hinweise auf einen Missbrauch oder eine Abhängigkeit gibt. Dabei wurden nur Diagnosen berücksichtigt, die im Krankenhaus gestellt wurden. Insgesamt hatten 2,4 Prozent aller Personen, die Opioide langfristig einnahmen, entsprechende Diagnosen, auch hier war der Anteil der 20- bis 39-Jährigen besonders groß. 

Kritische Nutzung vor allem bei Jüngeren

Der Bericht liefert auch Daten zum sogenannten Doctor Shopping. Darunter versteht man, wenn ein Patient mehrere Ärzte aufsucht, um sich mehrfach Opioide verordnen zu lassen – ein Zeichen für Abhängigkeit oder Missbrauch. Die Forschenden schlossen Patienten in die entsprechende Analyse ein, die über mindestens ein Jahr ein Opioid anwendeten. Dies waren 304.864 Personen. Davon betrieben 2,1 Prozent (6355 Personen) Doctor Shopping – vor allem die Jüngeren. Der Anteil nahm mit zunehmendem Alter kontinuierlich ab.

So betrug der Anteil der Doctor Shopper unter den Patienten bis 19 Jahre 9,1 Prozent (58 von 640) und bei den 20- bis 39-Jährigen 6,5 Prozent (886 von 13.604). Mehr als der Hälfte dieser Patienten unter 40 Jahren löste die Rezepte zudem in mindestens fünf verschiedenen Apotheken ein. In der Altersgruppe 40 bis 59 Jahre gab es 2,7 Prozent Doctor Shopper (1936 von 70.514), bei Menschen ab 60 Jahren waren es weniger als 2 Prozent und bei Menschen ab 80 Jahren weniger als 1 Prozent.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa