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FDA-Analyse

Weniger Anaphylaxien bei Moderna-Impfstoff

Anaphylaxien treten nach Covid-19-Impfungen sehr selten auf – dabei sind sie nach einer Impfung mit der Moderna-Vakzine anscheinend noch seltener als beim Biontech-Impfstoff. Das zeigt eine vorläufige Datenanalyse der US-Zulassungsbehörde FDA.
AutorKontaktChristina Hohmann-Jeddi
Datum 25.01.2021  14:30 Uhr

In der EU sind bislang zwei Covid-19-Impfstoffe zugelassen: der mRNA-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer und der mRNA-Impfstoff »Covid-19 Vaccine Moderna« des US-Unternehmens Moderna. In den USA hatten beide Impfstoffe schon früher als in der EU eine Notzulassung erhalten und wurden entsprechend früher eingesetzt. Daher lagen der US-Arzneimittelbehörde FDA auch früh Daten zum Risiko der Impfstoffe vor, Anaphylaxien auszulösen.

Am 6. Januar hatte die Behörde einen ersten Bericht zum Biontech/Pfizer-Impfstoff vorgestellt. Demnach treten bei Comirnaty 11,1 Fälle von Anaphylaxie auf eine Million Impfdosen auf. Grundlage für die Analyse waren Daten von 1,9 Millionen Personen, die eine erste Dosis erhalten hatten. Jetzt hat die FDA einen zweiten Bericht publiziert, in dem das Anaphylaxie-Risiko des Moderna-Impfstoffs ermittelt wird. Das Ergebnis: Anaphylaxien traten bei den mehr als 4 Millionen verimpften Dosen insgesamt zehnmal auf. Die Rate liegt somit bei 2,5 auf eine Million Dosen.

Zugrunde liegen dem FDA-Bericht Daten, die zwischen dem 21. Dezember 2010 und dem 10. Januar 2021 erhoben wurden. In dieser Zeit wurden 1266 (0,03 Prozent) Nebenwirkungen der Moderna-Vakzine an das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS) gemeldet. Von diesen wurden 108 Meldungen auf einen Verdacht einer schweren allergischen Reaktion hin überprüft, wobei nur zehn  die Kriterien einer Anaphylaxie erfüllten. Diese schweren allergischen Reaktionen betrafen in neun Fällen Personen, die bekannte Allergien hatten, fünf hatten zuvor schon eine Anaphylaxie entwickelt, heißt es in dem FDA-Bericht. Alle Betroffenen waren Frauen, im Durchschnitt waren sie 47 Jahre alt (zwischen 31 und 63 Jahre).

Im Durchschnitt vergingen 7,5 Minuten vom Erhalt der Impfung bis zum Eintritt der Symptome, wobei die Spanne von einer Minute bis 45 Minuten reichte. Alle Frauen erhielten initial Epinephrin (Adrenalin) intramuskulär injiziert. Sechs Patientinnen mussten hospitalisiert werden, davon wurden fünf intensivmedizinisch betreut, vier wurden intubiert. Von acht betroffenen Frauen liegen Follow-up-Informationen vor: Alle hatten sich erholt und konnten aus dem Krankenhaus entlassen werden. Auch schon im ersten Bericht der FDA zum Anaphylaxie-Risiko von Comirnaty wurde deutlich, dass überwiegend Frauen (90 Prozent) unter 60 Jahren (Durchschnittsalter 40 Jahre) betroffen waren.

Ähnliches zeigte sich auch bei den nicht anaphylaktischen allergischen Reaktionen auf die Moderna-Vakzine: Von den 43 berichteten Fällen wurden 60 Prozent als nicht schwerwiegend und 40 Prozent als schwerwiegend eingeordnet. Das Durchschnittsalter der Betroffenen war 43 Jahre; 91 Prozent waren Frauen.

Eine Anaphylaxie nach einer Impfung mit dem Moderna-Impstoff ist laut FDA »ein seltenes Ereignis«. Die Behörde betont, dass das Personal von Impfzentren auf das Auftreten dieser potenziell lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen vorbereitet sein müsse und dass Personen, die auf eine erste Dosis allergisch reagiert hätten, keine zweite bekommen sollten. Die FDA wird das Anaphylaxie-Risiko der Impfstoffe weiter untersuchen.

In Deutschland kontrolliert das Paul-Ehrlich-Institut die Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe. In seinem aktuellen Sicherheitsbericht beschreibt das Institut 20 Fälle von Anaphylaxie nach Impfung mit Comirnaty.

Die allermeisten Reaktionen seien aber moderate und vorübergehende Lokal- und Allgemeinreaktionen.

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