Welche Psychotherapie für wen? |
Ob bei Ängsten, einer Depression oder psychosomatischen Erkrankungen – eine Psychotherapie kann helfen. / Foto: Getty Images/SCIENCE PHOTO LIBRARY
Vier zugelassene und von den Krankenkassen bezahlte Verfahren gibt es sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche: die Verhaltenstherapie, die systemische Therapie sowie die tiefenpsychologisch fundierte und die analytische Therapie. Die beiden letzteren werden unter dem Begriff psychodynamische Therapien zusammengefasst.
Alle Verfahren sind so angelegt, dass sie die großen Störungsbilder wie Depressionen oder Angststörungen behandeln. Je nachdem werden unterschiedlich viele Sitzungsstunden genehmigt. Derzeit (noch) nicht zugelassen seien die humanistischen Verfahren, erklärt Susanne Berwanger, Verhaltenstherapeutin und Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen. Hier gibt es verschiedene Richtungen, etwa die Gesprächs- oder Gestalt-Psychotherapie sowie das Psychodrama.
Welche Methode passt nun zu wem? »Genau diese Frage lässt sich in einer psychotherapeutischen Sprechstunde klären«, sagt Psychotherapeut Gebhard Hentschel, der Bundesvorsitzender der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung ist. Die Sprechstunden werden Hentschel zufolge nahezu bundesweit zeitnah angeboten und sind vor einer Behandlung Pflicht. Dafür benötigen Interessierte keine Überweisung.
Kassenpatienten können sich auch über die zentrale Terminvermittlungsstelle der Kassenärztlichen Vereinigungen einen Termin geben lassen, telefonisch unter 116117 oder online. Sollte das innerhalb weniger Wochen nicht möglich sein, vermittle die Terminservicestelle an eine Ambulanz, erklärt Dr. Christa Roth-Sackenheim. Sie ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie und zweite Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater. Die Sprechstunde bieten Ärztinnen und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen an. In dreimal 50 Minuten oder sechsmal 25 Minuten wird untersucht, ob überhaupt eine psychische Störung vorliegt und eine Psychotherapie sinnvoll ist. Auch wird eine Empfehlung für ein psychotherapeutisches Verfahren ausgesprochen oder alternative Hilfs- und Behandlungsangebote abgestimmt.