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Einzelimporte

Welche Möglichkeiten haben Apotheken bei Tamoxifen?

Viele Brustkrebspatientinnen und -patienten in Deutschland besorgt derzeit ein Lieferengpass Tamoxifen-haltiger Arzneimittel. Fast alle Generika-Hersteller können das Präparat nicht mehr ausliefern. Die PZ hat sich bei den Herstellern nach einem möglichen Ende des Engpasses umgehört. Und: Viele Apotheken steigen auf Einzelimporte um. Doch dafür gelten in der Regel strenge Genehmigungsverfahren. Setzen die Kassen diese jetzt aus?
Benjamin Rohrer
11.02.2022  13:40 Uhr
Welche Möglichkeiten haben Apotheken bei Tamoxifen?

Betroffene, Ärzte und Apotheker beschäftigt derzeit ein Lieferengpass des selektiven Estrogenrezeptor-Modulators Tamoxifen, der wichtiger Bestandteil vor allem der Therapie des Hormonrezeptor-positiven Mammakarzinoms ist. Mehrere Generika-Hersteller bieten das Produkt in Deutschland an, dazu gehören Aristo Pharma, Hexal, Aliud und Abz Pharma. Die PZ hatte bereits darüber berichtet, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bereits offiziell über den Lieferengpass informiert – in der Engpass-Datenbank der Behörde wird das Präparat  nun geführt. Des Weiteren hat die Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) eine Mitteilung herausgegeben, nach der etwa 85 Prozent des Marktes betroffen sind, insbesondere die 20-Milligramm-Tabletten sind demnach betroffen. Die Zahl der betroffenen Menschen wird auf bis zu 130.000 geschätzt.

Für die Apotheken stellt sich in einer solchen Situation gleich mehrere Fragen: Welcher Hersteller ist noch lieferfähig? Welche alternativen Beschaffungsmethoden gibt es? Sind Importe möglich, und werden diese problemlos erstattet? Die PZ hat sich dazu zunächst bei einigen Herstellern umgehört. Die Sandoz-Tochter Hexal erklärt, dass die Nachfrage nach Tamoxifen bereits Ende 2021 stark anstieg – in kurzer Zeit seien Verkäufe erfolgt, die sonst nur in einem ganzen Quartal zustande kommen. Offenbar ist Hexal aber nicht ganz ausverkauft – eine Sprecherin gab gegenüber der PZ eine »geringere Verfügbarkeit« an – ohne allerdings mitzuteilen, welche Wirkstärken und Packungsgrößen noch verfügbar sind. Man habe Schritte eingeleitet, um eine weitere Verknappung zu vermeiden und neue Ware zu produzieren.

Aristo: Wir können noch liefern

Immerhin: Die Firma Aristo Pharma gibt an, noch lieferfähig zu sein, konkret sollen die 10-Milligramm-Tabletten (100 Stück) noch vorhanden sein. Der Teva-Konzern gab lediglich an, auch von dem Engpass betroffen zu sein – ohne sich konkret zur Lieferfähigkeit zu äußern. Alle Hersteller begründeten die Probleme damit, dass ein wichtiger Zulieferer die Produktion eines Wirkstoffes eingestellt habe. Ob die von Aristo und Hexal gemeldeten lieferbaren Restmengen derzeit wirklich noch verfügbar sind, ist allerdings fraglich. Die PZ hat sich in mehreren Apotheken umgehört – alle gaben an, dass derzeit kein einziger Hersteller Tamoxifen-haltige Produkte liefern kann.

Die Möglichkeiten für Apotheker, Tamoxifen-haltige Produkte über den »normalen« Weg zu bestellen, sind im besten Fall also äußerst begrenzt. Eine bedeutende Möglichkeit, das Arzneimittel alternativ zu beschaffen, sind Importe. Das Bundesgesundheitsministerium hat seit einigen Jahren die Möglichkeit, einen offiziellen Versorgungsmangel festzustellen und in diesem Rahmen auch die im Arzneimittelgesetz festgelegten Regelungen zum Import zu flexibilisieren, um das fehlende Präparat leichter zu importieren. Im Fall von Tamoxifen ist dies jedoch noch nicht geschehen.

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