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Tierschutz

Welche Gesundheitsrisiken haben überzüchtete Hunde?

Kurznasige Möpse mit Atemnot, Krebs in relativ frühen Jahren: Viele Hunde entwickeln rassebedingt gesundheitliche Probleme. «Wir haben viele Hunderassen total krank gezüchtet», kritisiert Tierpathologe Achim Gruber. Was muss sich ändern?
dpa
06.10.2023  07:00 Uhr
Welche Gesundheitsrisiken haben überzüchtete Hunde?

Hunde spielen heute vielfach eine ganz andere Rolle für ihre Besitzer als noch vor wenigen Jahrzehnten. Gefragt sind zum Beispiel Mini-Varianten von Pudel, Zwergspitz oder Australian Shepherd, die niedlich aussehen und in die Handtasche passen. Zunehmend beliebt sind auch extravagante Farben: Labradore mit silbernem Fell, bläuliche Französische Bulldoggen oder Chihuahuas. «Diese verdünnten Farben sehen sehr hübsch aus, aber es handelt sich nicht einfach um Farbvarianten, sondern um echte Missbildungen, um Gendefekte», sagt der Tierpathologe und Buchautor Achim Gruber. In der Folge litten nicht wenige dieser Tiere aufgrund der genetisch bedingten Pigmentierungsstörung unter unheilbarem Haarausfall und weiteren Hautproblemen.

Der Professor am Institut für Tierpathologie der Freien Universität (FU) Berlin will mit seinem Buch «Geschundene Gefährten» aufklären über die Irrwege in der Rassezucht und Lösungen aufzeigen. Es ist am 2. Oktober erschienen, zwei Tage vor dem Welttierschutztag. «Wir haben viele Hunderassen total krank gezüchtet», kritisiert der 57-Jährige. «In der Natur gibt es keine Rassen, das Konzept ist menschengemacht.»

Gruber sieht zwei fatale Fehlentwicklungen. Zum einen bemängelt der Wissenschaftler die jahrzehntelange Zucht hin zu krankmachenden Äußerlichkeiten, wie zum Beispiel die Kopf- und Schnauzenform von Möpsen, die schwer atmen und schlecht hecheln können. Kurzköpfige Hunde haben laut Deutschem Tierschutzbund oft mit Haut-, Ohren- und Augenproblemen sowie Kiefer- und Zahnfehlstellungen zu kämpfen. Der Großteil leide unter Atemnot, vertrage Hitze nicht gut und habe Schlafprobleme.

«Wir kennen heute weit über 80 verschiedene Krankheitsneigungen, Leiden und Sinnesstörungen, die als «Nebenwirkungen» der gewünschten extremen Zuchtziele entstanden sind», sagt Gruber. So erhielten nach Daten einer US-Studie mit krebskranken Hunden reinrassige Tiere diese Diagnose in einem deutlich jüngeren Alter als Mischlinge (Journal «PLOS ONE», 2023). Darüber hinaus sind dem Tierpathologen zufolge weit mehr als 500 Erbkrankheiten beim Hund bekannt – weit mehr als bei allen anderen gezüchteten Haustieren. Dies habe viel mit Inzucht zu tun.

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