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Welche Gefahr geht von Hyalomma-Zecken aus?

Sie kann Menschen sehen und verfolgen: Die Hyalomma-Zecke gilt als Jagdzecke. Die Wahrscheinlichkeit, ihr hierzulande bei einem Ausflug ins Grüne zu begegnen, ist sehr gering. Besonders in diesem Sommer, wie Professor Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim sagt. Warum das so ist und was Sie noch über die Hyalomma-Zecke wissen müssen.
dpa
16.07.2024  10:00 Uhr

Offensichtlichstes Merkmal der Hyalomma-Zecke ist ihre Größe von bis zu zwei Zentimetern. Damit ist sie deutlich größer als der Gemeine Holzbock, die hierzulande häufigste Zeckenart. Auffällig an der Hyalomma-Zecke sind neben ihrer Größe ihre Beine. »Der Körper ist dunkelbraun, aber die Beine sind mehr orangefarben und haben diese gelben oder beigen Bänder«, beschreibt Mackenstedt, die das Fachgebiet für Parasitologie leitet.

Wie verhält sich eine Hyalomma-Zecke? Kurz gesagt: ganz anders als unsere heimischen Zecken, die als Lauerzecken gelten. Der Gemeine Holzbock etwa krabbelt auf Gräser. »Er wartet dort im Grund genommen ziemlich regungslos, bis jemand vorbeikommt und sie abstreift«, erklärt Mackenstedt. Hyalomma-Zecken sind hingegen Jagdzecken. Sie verbergen sich in Spalten oder unter Steinen und tauchen erst auf, wenn sie aktiv nach einem Wirt suchen.

»Der Name Hyalomma bedeutet dabei übersetzt »Glasauge«. Die Zecke kann uns also sehen – und dann aktiv auf uns zulaufen«, sagt die Wissenschaftlerin. Die Tiere können aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern mit den Augen oder ihren chemischen Sinnen Warmblüter wahrnehmen und sie über mehrere hundert Meter verfolgen.

»Viele, die schon mal Kontakt mit einer Hyalomma-Zecke hatten, halten sie auch zunächst einmal für eine Spinne, weil sie eben sehr schnell unterwegs sind«, sagt Mackenstedt. Als Wirt sucht sich die Zecke übrigens vor allem große Tiere: Rinder, Pferde – oder eben den Menschen.

Wo drohen Begegnungen mit Hyalomma-Zecken?

In Deutschland ist die Wahrscheinlichkeit gering. Dafür muss man wissen, dass Hyalomma-Zecken vorwiegend über Zugvögel – etwa aus trockenen Regionen Afrikas – den Weg hierhin finden. Auf den Vögeln, sagt Mackenstedt, sitzen Larven beziehungsweise Nymphen. Sie saugen sich voll, lassen sich fallen und müssen sich dann zu erwachsenen Zecken häuten. Das gelingt aber nur unter bestimmten Voraussetzungen, wobei hohe Temperaturen und lange Trockenperioden entscheidend sind.

»In diesem Jahr ist nicht damit zu rechnen, dass wir Hyalomma-Zecken hier in Deutschland haben. Denn wir haben viel Regen, das stoppt diese Entwicklung«, sagt Mackenstedt. Der Wissenschaftlerin zufolge ist noch unklar, ob Hyalomma-Zecken eines Tages in Deutschland heimisch werden können. Doch es ist durchaus möglich, der Zecke im Urlaub zu begegnen – etwa im Mittelmeerraum. »Sie treten in Portugal, in Spanien und in Italien immer wieder auf. Aber auch dort ist noch die Frage, ob sie sich dort etablieren können.« Übrigens: Eine Hyalomma-Art – Hyalomma marginatum – ist in osteuropäischen Ländern wie Slowenien und Kroatien weit verbreitet.

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