Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Australische Studie

Weitere Evidenz für Demenzschutz durch Gürtelrose-Impfung

Zum dritten Mal wird über Evidenz berichtet, dass eine Impfung gegen die Gürtelrose das Risiko für eine Demenz senkt. Die aktuelle Studie basiert auf Daten aus Australien.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 25.04.2025  10:00 Uhr
Wie könnte die Gürtelrose-Impfung vor Demenz schützen?

Wie könnte die Gürtelrose-Impfung vor Demenz schützen?

Die Autoren diskutieren zwei plausible Mechanismen:

  1. Pathogenspezifisch: Das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ist neurotrop und kann vaskuläre sowie neuroinflammatorische Veränderungen induzieren, die pathophysiologisch mit Demenzformen wie Alzheimer korrespondieren (zum Beispiel Mikroangiopathie, Amyloid-Ablagerungen, Tau-Pathologie).
  2. Pathogenunabhängig: Lebendimpfstoffe wie Zostavax könnten über unspezifische immunmodulatorische Effekte neuroprotektiv wirken – etwa durch eine gestärkte angeborene Immunität oder durch Trainingseffekte des Immunsystems.

Zudem ist bekannt, dass Reaktivierungen von VZV andere Herpesviren wie HSV-1 im Gehirn reaktivieren können – eine mögliche indirekte Pathogenese.

Relevanz und Limitationen

Die Studie untermauert mit einem starken quasi-experimentellen Design die Hypothese, dass HZ-Impfung demenziellen Erkrankungen entgegenwirken kann. Im Vergleich zu bisherigen Beobachtungsstudien ist der kausale Evidenzgrad hier deutlich höher.

Robustheitsanalysen bestätigten die Resultate unabhängig von methodischen Variationen und auch bei Beschränkung auf besonders aktive Patienten. Die Effektgrößen waren auch unter konservativen Annahmen konsistent.

Limitationen ergeben sich vor allem aus der eingeschränkten Repräsentativität der Stichprobe, potenzieller Untererfassung von Diagnosen und in der Tatsache, dass nur der Lebendimpfstoff Zostavax (nicht der heute bevorzugte rekombinante Impfstoff Shingrix) betrachtet wurde.

Unterschiede zwischen Tot- und Lebendimpfstoff?

Unterschiede zwischen Tot- und Lebendimpfstoff wurden in einer dritten Arbeit beobachtet. Sie erschien Anfang April im Wissenschaftsmagazin »Nature Medicine«. In dieser Studie wurden elektronische Gesundheitsakten aus den Vereinigten Staaten genutzt , die während der raschen Einführung des rekombinanten Impfstoffs ab Oktober 2017 angelegt wurden.

Durch den Vergleich der Demenzinzidenz bei Personen, die unmittelbar nach dieser Umstellung eine Herpes-Zoster-Impfung erhalten hatten, mit der Demenzinzidenz bei Personen, die unmittelbar davor noch mit dem Lebendimpfstoff geimpft worden waren, ließ sich der Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber dem rekombinanten Impfstoff und der späteren Diagnose einer Demenz genau abschätzen.

Danach war bei Personen in der Gruppe, die überwiegend den rekombinanten Impfstoff erhielten, in den folgenden sechs Jahren das Risiko, an Demenz zu erkranken, geringer als bei denjenigen in der Gruppe, die überwiegend den Lebendimpfstoff erhalten hatte. Das äußerte sich darin, dass die erste Gruppe mit einer um 17 Prozent längeren diagnosefreien Lebenszeit oder mit 164 zusätzlichen diagnosefreien Tagen rechnen konnte.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa