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Impfen, Cannabis, Hilfsmittel

Weitere Aufgaben für Apotheken – weniger Bürokratie

Die Apotheken »können Krise« – das haben auch Politik und Gesellschaft gemerkt, so Kai-Peter Siemsen, Präsident der Hamburger Apothekerkammer. Wenn die Gesellschaft nun Corona-Booster oder Genuss-Cannabis in den Apotheken will, würden diese bereitstehen, aber nur wenn der bürokratische Aufwand klein gehalten wird. Zudem sollten neue Freiräume in der Arzneimittelversorgung erhalten und die Präqualifizierung für Apotheken abgeschafft werden.
Daniela Hüttemann
23.11.2021  13:54 Uhr

Die Apotheken vor Ort hätten während der Corona-Krise gezeigt und würden auch in Zukunft zeigen, dass auf sie Verlass ist, betonte Kai-Peter Siemsen in einer Videobotschaft, die er wenige Tage vor der Kammerversammlung, die am Montagabend in einem großen Kinosaal stattfand, aufgezeichnet hatte. »Wir können alles umsetzen, was von uns gefordert wird, wünschen uns aber mehr Durchdachtheit und Vorlauf von der Politik«, so der Kammerpräsident. Die Apothekenteams machten einen »verdammt guten Job« und hätten mehr als bewiesen, dass sie »Krise können« und verlässliche Partner sind – und das sei auch angekommen.

Nun ist seit geraumer Zeit im Gespräch, ob Apothekerinnen und Apotheker auch gegen Covid-19 impfen sollen, zumindest die Booster-Impfung, zudem will die künftige Ampel-Koalition Cannabis zu Genusszwecken legalisieren und hatte zunächst dabei über die Apotheken als Abgabestellen nachgedacht. »Das müssen Gesellschaft und Politik entscheiden«, betonte Siemsen. Die Apotheken würden beides schaffen und wissenschaftlich vernünftig machen, auch wenn sie bei der Cannabis-Abgabe als Heilberufler zwiegespalten sein. »Einerseits sind wir zur Gesunderhaltung da, andererseits wäre die Apotheke der Ort der Wahl, um Jugend und Verbraucher zu schützen, damit der Missbrauch nicht ausufert«, glaubt Siemsen.

Sollte die Aufforderung zum Impfen in der Apotheke wirklich kommen, bereite die Kammer bereits entsprechende Fortbildungen vor, teilte der Präsident auf Nachfrage mit. Allerdings sei es noch schwierig, Ärzte als Fortbildungsleiter dafür zu gewinnen. Es seien aber in erster Linie die Ärztefunktionäre, die das Impfen in der Apotheke strikt ablehnten. In den Praxen sei das Bild ganz anders: »Viele Hausärzte wären froh, wenn wir ihnen unter die Arme greifen«, teilte Siemsen seine Erfahrungen aus persönlichen Gesprächen. Er findet es unverständlich, wie man in einer Lage wie der derzeitigen, auf die Mithilfe der Apotheken verzichtet. Zwar fehle auch noch die rechtliche Grundlage, doch die könne sich schnell ändern. So gebe es Gerüchte, wonach das erst vergangene Woche verabschiedete neue Infektionsschutzgesetz (IfSG) schon wieder angefasst werden solle.

Der Kammerpräsident betonte auch, dass die Apotheker bislang mit allen ihnen zugetragenen Aufgaben und Freiräumen durch die pandemische Lage sehr verantwortungsvoll umgegangen sind. »Wir haben nicht alles, was möglich wäre, gemacht, um uns einen wirtschaftlichen Vorteil zu schaffen, sondern den Patienten in den Mittelpunkt gestellt.« Er forderte, diese Freiheiten, zum Beispiel eine gelockerte Aut-idem- und Aut-simile-Regel beizubehalten. »Die Arzneimittelversorgung würde so deutlich verbessert, ohne dass die Krankenkassen Angst haben müssen zu verarmen«, ist sich Siemsen sicher.

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