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Weitere Aufgaben für Apotheken – weniger Bürokratie

Die Apotheken »können Krise« – das haben auch Politik und Gesellschaft gemerkt, so Kai-Peter Siemsen, Präsident der Hamburger Apothekerkammer. Wenn die Gesellschaft nun Corona-Booster oder Genuss-Cannabis in den Apotheken will, würden diese bereitstehen, aber nur wenn der bürokratische Aufwand klein gehalten wird. Zudem sollten neue Freiräume in der Arzneimittelversorgung erhalten und die Präqualifizierung für Apotheken abgeschafft werden.
Daniela Hüttemann
23.11.2021  13:54 Uhr

Präqualifizierung: Bürokratischer Moloch gehört abgeschafft

Ausdrücklich sprach sich Siemsen auch gegen die bürokratische Gängelung der Apotheken durch die Präqualifizierung für die Hilfsmittelabgabe aus. Das Übermaß an Überprüfung und Nachweisen, die Apotheken dafür erbringen müssen, Lanzetten oder Trinknahrung abzugeben, sei überhaupt nicht nachvollziehbar angesichts eines freien Heilberufs mit akademischen Studium, dreiteiligem Staatsexamen und besonderer Ethik, der noch dazu ohnehin bereits von verschiedensten Behörden regelmäßig genau kontrolliert werde. Es sei nicht nachvollziehbar, warum man zum 44. Mal seine Approbationsurkunde und Betriebserlaubnis vorweisen müsse.

Solche Vorgaben machten für fachfremde Betriebe ohne besondere Qualifikationen oder Kontrollen Sinn, »aber wir Apotheken haben bewiesen und tun es jeden Tag, welche hochkomplexen Aufgaben wir in unserem Bereich lösen, weil wir wahnsinnig gut aus- , fort- und weitergebildet sind«. Siemsen meint, die Präqualifizierung sollte für Apotheken komplett gestrichen werden. »Wir stehen nicht für jeden Bürokratie-Blödsinn bereit und bitten alle Politiker und Behörden, darüber nachzudenken, die Zeit, Kraft und Energie der Apotheker besser zu verwenden als darauf, Räumlichkeiten immer wieder zu fotografieren und auszumessen.

E-Rezept: Alle Hausaufgaben gemacht?

Im Hinblick auf die Einführung des E-Rezepts zum 1. Januar 2022 sagte Siemsen: »Das wird keine Big-Bang-Lösung zum Jahreswechsel«. Denn es sei absehbar aufgrund von Problemen bei den Ärztesoftware-Anbietern und den Krankenkassen, dass bis dahin kaum Praxen E-Rezepte ausstellen können und auch nur schätzungsweise jeder zehnte Versicherte eine NFC-fähige Gesundheitskarte hat, die für die Nutzung der Gematik-App Voraussetzung ist. Vielmehr werde es wohl zunächst ausgedruckte E-Rezepte als Token geben – »ein Anachronismus schlechthin«, so Siemsens Kommentar.

Die Apotheken dagegen seien bereit und sollten ihre Pflichtaufgaben wie Beschaffung und Inbetriebnahme von Heilberufsausweis (HBA), Institutionskarten (SMC-B) und Konnektor erledigt haben. Auch die Telematikinfrastruktur (TI) funktioniere, schließlich haben die Apotheken hierüber bereits Millionen digitaler Impfzertifikate erzeugt. Siemsen riet den Apotheken, sich bei den Arztpraxen in ihrer Umgebung zu erkundigen, wie dort der Stand sei. Zudem müsse sich jede Apotheke Gedanken machen, wie das E-Rezept sie am besten erreicht beziehungsweise wie sie den Kunden bei sich Zuhause abholt. »Warum sollte er Sie wählen?«, sollte sich jede Apotheke fragen und sich dementsprechend auch im Internet platzieren. »Die Kunden werden danach urteilen, wie schnell und gut ihre Wünsche bedient werden«, so der Kammerpräsident. Die Wege würden sich sicherlich ändern, aber nicht schlagartig, sondern peu à peu.

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