Wechsel auf Pulverinhalatoren verbessert CO2-Abdruck |
Daniela Hüttemann |
08.02.2022 16:12 Uhr |
Asthma-Patienten seien sich oft noch nicht bewusst, dass ihre Inhalatoren auch einen Einfluss auf die Umwelt haben, meint Studienleiter Professor Dr. Ashley Woodcock in einem begleitenden Podcast zur Studie. »Jeder Zug eines Dosierinhalators entspricht einer Fahrt von einer Meile in einem Familienauto, das heißt ein Inhalator entspricht fast einer Fahrt von 200 Meilen.« 200 Meilen sind etwa 322 Kilometer. Ein Pulverinhalator entspreche etwa einem Zwanzigstel davon.
Würden mehr Asthma-Patienten vor allem in Großbritannien umgestellt, ließe sich viel klimaschädliches CO2 sparen. Denn dort dominieren laut Pressemitteilung noch CO2-reiche Inhalatoren, während überwiegend emissionsärmere Produkte in Europa verwendet würden. Der große CO2-Fußabdruck, der durch die Verwendung von Treibmitteln in Dosieraerosolen im Vereinigten Königreich verursacht wird, sei daher dreimal so groß wie in Europa.
Wenn möglich, sollten die Patienten aus Umweltgründen auf Pulverinhalatoren umgestellt werden. »Diese Substitution wäre für die meisten Patienten, die ihre Krankheit sicher zu Hause behandeln können, eine akzeptable und lohnende »grüne« Option und sollte weithin gefördert werden«, so die Schlussfolgerung der Autoren. Zusammen mit der Rolle der pharmazeutischen Unternehmen bei der Herstellung zugänglicher Alternativen sollten Verschreiber, Apotheker und Patienten auf die signifikanten Unterschiede im Erderwärmungspotenzial der verschiedenen Inhalatoren aufmerksam gemacht werden.
Grundsätzlich ist die Handhabung von Pulverinhalatoren gegenüber Dosieraerosolen meist leichter und weniger fehleranfällig. Das Auslösen des Hubs und das Einatmen zu koordinieren, will gelernt sein. Allerdings setzt die korrekte Dosierung des Pulverinhalators eine ausreichende Atemzugstärke voraus. Diese kann bei Kindern oder schwer kranken Patienten nicht gegeben sein.