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Herbstwelle
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Was zur aktuellen Corona-Saison wichtig ist

Viele Menschen sind derzeit krank. Auch Corona geht wieder um. Welche Varianten gibt es – und wie gefährlich ist eine Infektion noch? Die wichtigsten Antworten zur aktuellen Herbstwelle.
AutorKontaktdpa
Datum 24.10.2024  12:00 Uhr

Wie viele Menschen haben derzeit Corona?

Vergangene Woche lag die geschätzte Zahl der Corona-Erkrankungen nach Angaben des Robert Koch-Instituts bei 900 pro 100.000 Einwohner. Insgesamt wurden dem RKI in der Woche vom 14. Oktober bislang 11.580 laborbestätigte Corona-Fälle gemeldet. Die Zahl aller akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland lag demnach auf einem für die Jahreszeit vergleichsweise hohen Niveau. Das RKI geht von rund 6,9 Millionen Betroffenen aus. Proben aus Arztpraxen wiesen am häufigsten Rhinoviren (29 Prozent), also die klassischen Erkältungsviren, und Coronaviren (19 Prozent) auf.

Ist die hohe Zahl an Atemwegserkrankungen ungewöhnlich?

»Wenn man sich die Zeit vor Corona als Referenz nimmt, ist es schon ungewöhnlich. Da waren die Zahlen immer deutlich geringer«, sagt der Dortmunder Immunologe Professor Dr. Carsten Watzl der Deutschen Presse-Agentur. Das habe sich in den letzten zwei Jahren verändert. Inzwischen litten in Herbst und Winter rund 10 Prozent der Bevölkerung an einer Atemwegserkrankung. »Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass wir jetzt mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 einen weiteren Atemwegserreger haben«, erklärt der Wissenschaftler. »Von daher gehe ich davon aus, dass wir uns auch in den nächsten Jahren auf so hohe Infektionszahlen, gerade zu dieser Jahreszeit, einstellen müssen.«

Wie wirkt sich das auf Arbeitsausfälle aus?

Seit der Corona-Pandemie sind Erwerbstätige deutlich öfter krank, wie eine Sprecherin der Techniker Krankenkasse (TK) mitteilte. Grund sei die deutliche Zunahme von Erkältungsdiagnosen, dazu zählten in der Auswertung auch Corona-Infektionen. Im ersten Halbjahr 2024 seien erwerbstätige TK-Versicherte im Schnitt 2,3 Tage wegen einer Erkältungsdiagnose krankgeschrieben gewesen. Im Jahr 2019, vor der Pandemie, seien es durchschnittlich 1,4 Tage gewesen. Auch bei Barmer-Versicherten ist die Zahl der Krankschreibungen im Zusammenhang mit einer Atemwegsinfektion und speziell auch wegen einer Corona-Infektion in den vergangenen Jahren gestiegen, wie Daten zur Arbeitsunfähigkeit zeigen. Ende September 2024 waren von 1000 Barmer-Versicherten mit Krankengeldanspruch im Schnitt 29,5 Menschen wegen einer Atemwegserkrankung krankgeschrieben. 2019 waren es im gleichen Zeitraum nur rund 13,6.

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