Was zur aktuellen Corona-Saison wichtig ist |
»Für die allermeisten Menschen ist eine Corona-Infektion zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht lästig und unangenehm, aber nicht mehr so bedrohlich für die Gesundheit, dass man damit ins Krankenhaus müsste«, meint Watzl. Von einer schweren Erkrankung sind vor allem Menschen über 60 betroffen. Laut RKI gibt es inzwischen aber deutlich weniger schwere Verläufe und Langzeitfolgen als noch in den Jahren 2020 und 2021. Todesfälle gibt es laut Watzl nach wie vor, ähnlich wie bei der Grippe oder dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Die Zahlen seien aber deutlich geringer als in Pandemie-Zeiten. In der aktuellen Saison wurden an das RKI bislang 193 Todesfälle mit Corona-Infektion übermittelt. Betroffen sind laut Watzl meistens Menschen, die wegen einer Vorerkrankung oder einer Organtransplantation ein sehr schwaches Immunsystem haben.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen ab 60 Jahren und Erwachsenen mit Grunderkrankungen, sich im Herbst eine Auffrischungsimpfung zu holen. Leider habe das Risikobewusstsein deutlich nachgelassen, die Impfquote sei niedrig, sagt Watzl. »Auch wenn wir für den größeren Teil der Bevölkerung Entwarnung geben können, gibt es immer noch einen Teil, den wir schützen müssen. Wir sollten nicht aufhören, das den Leuten zu sagen und sie zu ermuntern, sich impfen zu lassen.« Zum eigenen Schutz und dem von anderen seien außerdem das freiwillige Tragen von Atemschutzmasken und Abstandhalten weiterhin sehr effektiv. »Das könnte auch helfen, die hohen Infektionszahlen ein bisschen niedriger zu halten.«
Watzl rechnet damit, dass die Zahlen bis Weihnachten weiter ansteigen werden. »Wir werden auch auf den Intensivstationen wieder mehr Fälle von schweren Erkrankungen haben. Das sind meistens die hochbetagten Vorerkrankten.« Zum Jahreswechsel werde sich die Lage voraussichtlich beruhigen, so sei es zumindest in den vergangenen Jahren gewesen.
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