Was zu dieser Infektsaison wichtig ist |
Unterwegs sind aktuell vor allem Rhinoviren,aber auch Corona- und Parainfluenzaviren. / © Getty Images/Daniel de la Hoz
Die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen ist in den letzten Wochen deutlich gestiegen, wie es in einem aktuellen Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) heißt. Gemessen an freiwilligen Meldungen aus der Bevölkerung geht das RKI von rund 7,1 Millionen akuten Atemwegsinfektionen in der vergangenen Woche aus. Unterwegs sind vor allem Rhinoviren, die eine Erkältung auslösen können, Coronaviren und Parainfluenzaviren, die insbesondere Kleinkinder infizieren. Schwere Fälle gebe es zurzeit noch nicht viele.
Die geschätzte Zahl der Corona-Infektionen ist in den vergangenen Wochen gestiegen, allerdings auf niedrigem Niveau. In einigen Systemen zeige sich eine Abschwächung dieses Anstiegs. Die geschätzte Inzidenz liegt bei 500 Covid-19-Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern. Die jährliche Grippewelle hat in den vergangenen Jahren meist erst im Januar begonnen.
Halsweh, Husten, laufende Nase, Kopf- oder Gliederschmerzen – Atemwegserkrankungen lösen oft ähnliche Symptome aus. Für den Einzelnen sei es daher schwierig, nur durch die Symptomatik zu erkennen, ob es Corona, eine Grippe, eine Erkältung oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sei, erklärt die Infektiologin Hortense Slevogt von der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach Angaben des RKI sind fieberhafte Verläufe bei einer Corona-Infektion häufiger als bei Erkältungen. Eine Grippe beginnt oft plötzlich. Bei RSV können die Symptome mehr als vier Wochen anhalten, insbesondere Husten.
Und wenn man es genau wissen möchte? »Wenn es klinisch relevant ist – etwa bei Risikopersonen, schweren Symptomen oder wenn eine gezielte Therapie erwogen wird – klärt man die Ursache am sichersten mit einem PCR-Test«, rät Slevogt, die Sprecherin der Sektion Pulmonale Infektionen der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie ist.
Antigen-Schnelltests seien bei hoher Last an Viren zuverlässig. Je niedriger die Viruslast, desto wahrscheinlicher sei ein falsch-negatives Ergebnis. Bei weiter anhaltendem Verdacht sollte der Antigen-Test nach 48 Stunden wiederholt oder ein PCR-Test veranlasst werden. Schon lange abgelaufene Tests sind in ihrer Aussagekraft nicht mehr verlässlich, wie die Ärztin erklärt.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.