Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Diabetische Polyneuropathie 

Was tun bei Nervenschmerzen?

Kribbeln, Brennen, Schmerzen – etwa jeder zweite Typ-1- oder Typ-2-Diabetiker erleidet im Laufe seiner Erkrankung eine diabetische Polyneuropathie. Wie sich die Erkrankung therapieren lässt, erklärte Professor Dr. Achim Schmidtko von der Goethe-Universität Frankfurt am Main beim Pharmacon in Meran.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 04.06.2024  09:00 Uhr

Eine diabetische Polyneuropathie kann infolge einer beeinträchtigten Mikrozirkulation des Blutes, eines gestörten Mitochondrien- und Fettstoffwechsels sowie einer Bildung neurotoxischer glykierter Proteine entstehen. Typischerweise äußerten sich Symptome wie Brennen, »Ameisenkribbeln« oder Schmerzen symmetrisch im Bereich der Füße, Unterschenkel und Hände. »Die Nerven, die diese Bereiche versorgen, haben die längsten Axone, sogar die längsten Zellen des menschlichen Körpers«, erklärte Schmidtko. Je länger das Axon eines Neurons sei, desto eher werde es bei toxischen oder metabolischen Störungen geschädigt.

Ein besonderes Merkmal neuropathischer Schmerzen sei außerdem eine massive Veränderung der Genexpression im schmerzverarbeitenden System. Eines der am stärksten hochregulierten Gene sei jenes der α2δ-Untereinheit von N-Typ-Calciumkanälen, welche die Übertragung von Schmerzsignalen im Nervensystem modulieren, erklärte der Pharmakologe.

An diesem Target greifen die Gabapentinoide Gabapentin und Pregabalin an, die zu den Mitteln der ersten Wahl bei diabetischer Polyneuropathie zählen. »Rein pharmakologisch betrachtet ist Pregabalin besser als Gabapentin«, so Schmidtko. Während  Gabapentin aufgrund einer sättigbaren Resorption eine dosisabhängige Bioverfügbarkeit von 30 bis 80 Prozent aufweise, betrage die Bioverfügbarkeit von Pregabalin konstant etwa 90 Prozent, außerdem sei die Affinität zur α2δ-Untereinheit höher.

Schmerzen lassen sich nicht komplett ausschalten

Zu viel erwarten dürfe man von dieser Therapie aber nicht. Eine zufriedenstellende Schmerzreduktion von mindestens 50 Prozent auf der sogenannten Visuellen Analogskala werde nur bei circa 30 bis 40 Prozent der Patienten mit diabetischer Polyneuropathie erreicht. Allerdings klagten 40 bis 60 Prozent über unerwünschte Wirkungen. »Etwas überspitzt formuliert bedeutet das: Wenn Pregabalin oder Gabapentin gegeben wird, ist die Wahrscheinlichkeit, eine Nebenwirkung zu erleiden höher als eine vernünftige Schmerzreduktion zu erreichen.«

Weiterhin zu den Mitteln der ersten Wahl zählen trizyklische Antidepressiva wie Amitryptilin und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer wie Duloxetin. »Andere Gruppen von Antidepressiva sind dagegen nicht wirksam. Das gilt insbesondere für die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer«, gab der Referent zu bedenken. Dieser Umstand führe zu der Hypothese, dass die Analgesie mit der Hemmung der Noradrenalin-Wiederaufnahme zusammenhängen müsse. »Wenn man sich die verfügbaren Daten gründlich anschaut, kann man aber nur zu dem Schluss kommen, dass man nicht weiß, warum Antidepressiva bei neuropathischen Schmerzen analgetisch wirken.«

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa