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Weltapothekerverband

Was Regierungen Apotheken jetzt erlauben sollten

Apotheken weltweit leisten derzeit Enormes, um die Bevölkerung weiterhin gut mit Arznei- und Hilfsmitteln zu versorgen. Der Weltapothekerverband FIP hat eine Liste aufgestellt, wie Regierungen und andere Akteure sie dabei bestmöglich unterstützen können.
Daniela Hüttemann
30.03.2020  14:56 Uhr

Apotheken sind in den meisten Ländern der Welt bei Gesundheitsproblemen eine der ersten Anlaufstellen für die Menschen – erst recht während der Coronavirus-Pandemie. »Der wertvolle Service, den Apotheker und ihre Teams den Gemeinden anbieten, und ihr wichtiger Beitrag, die enorme Last auf die Gesundheitssysteme weltweit während der Covid-19-Pandemie zu erleichtern, zeigt sich nun deutlicher als jemals zuvor«, schreibt der FIP. Rund um die Welt sorgten derzeit die Kollegen dafür, dass Patienten, vor allem die besonders gefährdeten, ihre Medikamente trotz Quarantänen und Lock-downs erhalten. Sie füllen zudem vielerorts Versorgungslücken, indem sie Händedesinfektionsmittel herstellen.

Um diese Arbeit zu unterstützen, können Regierungen einiges tun. Als ersten Punkt nennt der FIP die Anerkennung von Apothekern und ihren Mitarbeiter als systemrelevante Komponente. Sie müssen demnach voll in Notfallpläne eingebunden werden, brauchen Bewegungsfreiheit während eines Lock-downs und Kinderbetreuung. Ebenso wie medizinisches Personal müssen sie mit angemessener Schutzausrüstung ausgestattet werden, fordert der FIP zudem. Es gelte, den Apothekern zu ermöglichen, Patienten, die zu Hause festsitzen, ebenfalls pharmazeutische Dienstleistungen anzubieten. Dazu gehöre auch logistische und finanzielle Unterstützung für Botendienste durch Apotheker, insbesondere für Hochrisikogruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke und Patienten mit geschwächtem Immunsystem. Generell sollten Routine-Aufgaben möglichst ohne direkten Patientenkontakt erlaubt sein, zum Beispiel über telepharmazeutische Beratungen. 

Bei Dauerverordnungen müsse ein frühes Einlösen der Verschreibung ermöglicht werden, auch mit größeren Mengen der benötigten Arzneimittel und Notfallmedikamente auch ohne Verordnung, insbesondere für Chroniker mit hohem Risiko für Covid-19. Medikamente mit Risiko für Lieferengpässe müssten frühzeitig identifiziert werden. Bei Lieferengpässen sollen Apotheker ohne ärztliche Autorisierung substituieren dürfen. 

Coronavirus-Impfung auch in Apotheken anbieten

Die Gesetzgeber sollen auch dafür sorgen, dass Apotheker auf das neue Coronovirus testen und sobald Impfstoffe verfügbar sind auch impfen dürfen. Sie sollten zudem autorisiert werden, auf andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen wie Covid-19 zu testen und eine Behandlung anzubieten, zum Beispiel bei Streptokokken-Infektionen, um die medizinische Versorgung zu entlasten und für Covid-19-Patienten frei zu machen. 

Regierungen und Arbeitgeber müssen Apothekern angemessen Pausenzeiten ermöglichen, damit sie ihre Aufgaben dauerhaft erledigen können, und psychologische Unterstützung anbieten. Der FIP habe bereits Kenntnis von Apothekern, die in Zusammenhang mit SARS-CoV-2 gestorben sind. Zudem werden viele einige ihre Patienten an das Virus verlieren.

Finanzielle Untestützung brauche es für Fortbildungen zu Infektionskrankheiten und Notfallmanagement, damit die Apotheker bezüglich klinischer und regulatorischer Änderungen up to date bleiben. Auch seien die Regierungen in der Pflicht, den Apotheken die neuesten klinischen Informationen über Covid-19 in komprimierter Form zur Verfügung zu stellen.

In den Ländern, in den ambulante Patienten auch von Krankenhausapotheken versorgt werden, sollten dies soweit möglich die Offizinapotheken übernehmen, um Wege ins Krankenhaus zu vermeiden und die Kollegen bei ihren dortigen Pflichten zu entlasten.

Die nationalen Apothekerorganisationen sollen sich für eine Solidarität zwischen den verschiedenen pharmazeutischen Berufsfeldern einsetzen. Ebenso wichtig sei eine internationale Kooperation, um die Pandemie zu bekämpfen.

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