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Virusinfektionen

Was man über das West-Nil-Virus wissen sollte

Der Berliner Virologe Professor Dr. Christian Drosten hat sich zu den auch in Deutschland steigenden Zahlen von Infektionen mit dem West-Nil-Virus geäußert. Betroffene können sehr schwer erkranken. Grund zur Panik bestehe jedoch nicht.
Theo Dingermann
09.05.2023  11:00 Uhr

Der Übertragungszyklus

Die durch das West-Nil-Virus übertragene Krankheit ist also eine Zoonose. Nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel ganz selten durch Blutkonserven, werden die Viren von Mensch zu Mensch übertragen. Mücken sind die Vektoren. Sie infizieren sich bei der Blutmahlzeit an virämischen Vögeln und können das Virus dann auf andere Vögel übertragen. Die Infektion bei Vögeln verläuft oft subklinisch, obwohl einige Arten wie Raubvögel, Eulen oder verschiedene Sperlingsvögel schwer erkranken und sterben können.

Mücken, die sowohl bei Vögeln als auch bei Säugetieren Blut saugen, bezeichnet man als Brücken-Vektoren. Sie übertragen das WNV auf andere Wirbeltiere. Diese sind dann jedoch End- oder Fehlwirte. Die in diesen Organismen sich etablierende Virämie ist so schwach ausgeprägt, dass das Virus kaum auf eine Mücke zurück übertragen werden kann. Allerdings können die Fehlwirte selbst erkranken. Klinische Symptome treten fast ausschließlich bei Menschen und Pferden auf.

Für die Replikation des Virus innerhalb der Mücken muss es ausreichend warm sein. Die Temperaturen müssen dauerhaft über 20 °C liegen. Durch den Klimawandel werden die Bedingungen für eine weitere Ausbreitung des Virus in Mitteleuropa immer günstiger.

Die Krankheit: West-Nil-Fieber

Es wurde lange angenommen, dass das WNV beim Menschen nur milde und sporadische Erkrankungen verursacht. Nur bei 20 Prozent der von Vektoren übertragenen WNV-Infektionen treten Symptome auf. Zumeist entwickelt sich dann eine fieberhafte, grippeähnliche Erkrankung, die etwa drei bis sechs Tage andauert – das sogenannte West-Nil-Fieber.

Die Inkubationszeit beträgt zwei bis vierzehn Tage. Die Symptomatik setzt abrupt mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Rückenschmerzen, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen ein. Bei etwa der Hälfte dieser Erkrankten findet man ein blasses, makulopapulöses Exanthem.

Schwere Verläufe sind selten

Die Krankheit heilt in der Regel komplikationslos aus. Etwa jede hundertste infizierte Person erkrankt jedoch schwer an einer neuroinvasiven Form der Erkrankung (West Nile Virus Neuroinvasive Disease, WNND). Diese tritt überwiegend bei älteren Menschen oder bei Menschen mit Vorerkrankungen auf. Die Fallsterblichkeitsrate beträgt dann etwa 10 Prozent.

In seltenen Fällen entwickelt sich eine Meningoenzephalitis mit mentalen Veränderungen, Muskelschwäche, schlaffen Lähmungen, Ataxien, extrapyramidalen Symptomen und Veränderungen der Hirnnerven. Spätfolgen treten in diesen Fällen bei ungefähr der Hälfte der überlebenden Betroffenen auf.

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