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Virusinfektionen

Was man über das West-Nil-Virus wissen sollte

Der Berliner Virologe Professor Dr. Christian Drosten hat sich zu den auch in Deutschland steigenden Zahlen von Infektionen mit dem West-Nil-Virus geäußert. Betroffene können sehr schwer erkranken. Grund zur Panik bestehe jedoch nicht.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 09.05.2023  11:00 Uhr

Impfstoffe bislang nur für Pferde

Derzeit gibt es weder eine spezifische antivirale Therapie zur Behandlung von WNV-Infektionen noch einen für den Menschen zugelassenen Impfstoff. Seit 2005 sind allerdings drei Impfstoffe für Pferde zugelassen, die nun auch zunehmend in Deutschland verwendet werden. Die Impfstoffe schützen nicht vor einer Infektion, aber vor einem schweren klinischen Verlauf und sie verkürzen die Dauer der Virämie und verringern die Viruslast deutlich.

Neben einem klassischen Totimpfstoff gibt es einen rekombinanten Lebendimpfstoff auf Kanarienpockenbasis und eine inaktivierte Chimäre auf der Basis eines Gelfieber-Impfstammes, die prophylaktisch genutzt werden können.

Für die klinische Entwicklung humaner Impfstoffe bedarf es noch erheblicher Aufwendungen. Es werden verschiedene technologische Plattformen eingesetzt, darunter rekombinante Proteine, virusähnliche Partikel, RNA-Replikone, chimäre Flaviviren, virale Vektoren, die WNV-Gene exprimieren, sowie DNA- und RNA-Impfstoffe. Die am weitesten fortgeschrittenen Kandidaten werden derzeit in klinischen Phase-II-Studien getestet. Bis diese Impfstoffe zu Ende entwickelt und zugelassen sind, bleibt als einzige präventive Strategie der Schutz vor Mückenstichen.

Virusnachweis nur zu Beginn der Erkrankung

Virale RNA kann durch RT-PCR nur ganz zu Beginn der symptomatischen Erkrankung in Vollblut, Serum oder Liquor nachgewiesen werden. Danach stützt sich die Diagnostik auf den Nachweis von IgM- oder IgG-Antikörpern in Serum- beziehungsweise Liquorproben. Aufgrund des möglichen lang andauernden Vorhandenseins von IgM-Antikörpern wird für eine abschließende Diagnose die Untersuchung von Verlaufsproben empfohlen, um die Serokonversion oder einen Anstieg des spezifischen Antikörpertiters zu bestätigen.

Da andere Flavivirus-Infektionen oder Impfungen, zum Beispiel FSME, Gelbfieber, Dengue, Japanische Enzephalitis und Usutu, zu Kreuzreaktionen im ELISA führen können, muss ein falsch-positives Testergebnis in Betracht gezogen werden. Zur Bestätigung, dass es sich wirklich um eine Infektion mit WNV handelt, kann der Serologiebefund durch einen hochspezifischen Plaque-Reduktions-Neutralisationstest (PRNT) abgesichert werden.

Zum Teil wird West-Nil-Virus-Nukleinsäure noch mehrere Wochen nach einer Infektion mit dem Urin ausgeschieden und kann hier durch empfindliche Sequenziermethoden nachgewiesen werden.

Neben symptomatischen Reiserückkehrern aus Regionen mit WNV-Übertragung sollten Ärzte daran denken, auch Personen mit ätiologisch unklaren Enzephalitiden auf eine Infektion mit dem WNV untersuchen zu lassen. Auch Fälle von unklarem Fieber mit oder ohne Hautausschläge sollten laut Empfehlung des RKI durch eine WNV-Spezialdiagnostik abgeklärt werden.

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