Was man ab welchem Alter geben kann |
Loperamid (etwa Imodium® akut) hemmt die Darmperistaltik, indem es an µ-Opioidrezeptoren in der Darmwand bindet. Auf diese Weise verlängert es die Verweildauer des Stuhls im Darm und damit die Zeit, in der Wasser entzogen werden kann. Es erhöht außerdem den Tonus des Analsphinkters, was den Stuhldrang reduziert. Nicht angewendet werden darf es bei Kindern unter zwölf Jahren, bei blutigem Stuhl und Durchfällen, die mit Fieber einhergehen, sowie bei Verdacht auf eine bakterielle Ursache, etwa eine Salmonellenerkrankung, da dann auch das entsprechende Toxin länger im Darm verweilen würde.
Nicht im Detail bekannt ist der Wirkmechanismus von definierten Hefekulturen wie Saccharomyces cerevisiae beziehungsweise boulardii (etwa Perenterol® junior) bei der Anwendung gegen akuten Durchfall, Reisedurchfall und Durchfall unter Sondenernährung sowie zur Vorbeugung von Reisediarrhöen. Angenommen wird unter anderem ein Schutzmechanismus gegenüber pathogenen Durchfallkeimen.
Zur Behandlung unspezifischer Durchfälle sowie zur Prophylaxe und Therapie von Reisedurchfällen können Tannine, die zu den Gerbstoffen gehören, eventuell in Kombination mit Ethacridinlactat zum Einsatz kommen (zum Beispiel Tannacomp®). Die Tanninverbindung wird im Darm gespalten und wirkt adstringierend auf die Darmschleimhaut. In Tierversuchen verlangsamte Tanninalbumat die Darmpassage, wodurch sich die Wasserresorption erhöhte und die Stuhlkonsistenz zunahm.
Da Infektionen mit Rota- oder Noroviren zu den häufigen Durchfallursachen gehören, sollten Patienten nicht zuletzt auf wichtige Hygienemaßnahmen hingewiesen werden, um einer weiteren Übertragung entgegenzuwirken. Bei Virusinfektionen eignen sich Desinfektionsmittel mit Wirkbereich »begrenzt viruzid plus« oder »viruzid«.