Was folgt den Apothekenprotesten? |
Das betonte auch Niedersachsens LAV-Vorsitzender Groeneveld noch einmal in einem Fazit gegenüber der PZ: »Der Staat hat uns den Versorgungsauftrag erteilt. Er hat deshalb dafür zu sorgen, dass wir Apothekerinnen und Apotheker davon leben können!« Und dies sei selbstverständlich nicht nur auf die Inhaberinnen und Inhaber, sondern auf alle Angestellten zu beziehen. Doch angemessene Löhne können nur mit einem angemessen Apothekenhonorar gezahlt werden.
»Die breite Öffentlichkeit und die Bevölkerung stehen auf unserer Seite«, ist sich Groeneveld sicher. »Es wird wahrgenommen, dass wir Apothekerinnen und Apotheker zusammen mit unseren Teams am Limit sind und wir die Qualität der Arzneimittelversorgung, so, wie die Patientinnen und Patienten es gewohnt sind, bei diesen untragbaren Rahmenbedingungen nicht mehr aufrechterhalten können. Wir brauchen eine finanzielle Stärkung und deutlich weniger Bürokratie! Wir brauchen eine Anpassung des Apothekenhonorars, eine Dynamisierung und regelmäßige Überprüfung des Honorars und deutlich mehr Handlungsfreiheiten bei der Arzneimittelabgabe!«
Der Protesttag gab ihm und vielen Teilnehmenden einen Hoffnungsschimmer: »Unser SOS-Zeichen findet bei der Politik auf Landesebene schon lange Gehör. Der Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi kritisierte die Pläne Lauterbachs, eine Apotheke ohne Apothekerinnen und Apotheker einführen zu wollen, und sicherte uns Unterstützung zu. Auch Volker Meyer, niedersächsischer Landtagsabgeordneter und Mitglied des Gesundheitsausschusses im niedersächsischen Landtag, war beeindruckt von unserer Protestbereitschaft und steht auf unserer Seite.«
Doch braucht die Apothekerschaft einen langen Atem und muss weiter für ihre Sache kämpfen. »Der Protesttag der norddeutschen Apotheken war erfolgreich und ist erst der Anfang. Wir dürfen uns nicht auf diesen Erfolg ausruhen«, so Groeneveld. Jetzt gelte es, die geschaffene positive Aufmerksamkeit zu nutzen und mit der Politik auf allen Ebenen ins Gespräch zu gehen.
»Wir seitens des LAV werden nach dem Protestmonat die Reaktion der Politik sehr genau verfolgen und – wenn es wieder erforderlich ist – mit neuen Protesten auf die Situation der Apotheken vor Ort hinweisen. Wir dürfen nicht aufhören, unsere Kontakte zu nutzen und unseren Schlachtruf des gestrigen Apothekenprotestes weiter an die Politik, Öffentlichkeit und in die Bevölkerung zu tragen: Alle Apotheken stärken. Jetzt!«