Was bringt der Verzicht auf »FODMAPs«? |
Eine Umstellung auf FODMAP-arme Kost muss nicht in ärztlicher Begleitung erfolgen, jeder kann es für sich ausprobieren. «Es gibt grundsätzlich keine Nachteile», sagt Storr. Die Liste von FODMAP-armen Lebensmitteln umfasst beispielsweise Ananas, Bananen, Blaubeeren, Melonen und Mandarinen, genau wie Brokkoli, Möhren und Gurken. Unter den Getreidesorten sind Hafer, Dinkel oder Reis zu empfehlen. Langgereifte Käsesorten wie Camembert, Feta und Parmesan sind ebenfalls geeignet. Butter, Kokosmilch, Olivenöl, Fleisch, Fisch und Ei zählen dazu.
Lang ist auch die Auflistung von Lebensmitteln mit hohem FODMAP-Gehalt. Nur ein kurzer Auszug: Schokolade, Schmelzkäse, Ketchup, Honig, Weizenmehl, Rosinen und Kirschen tauchen in den Listen auf. Wer sich für eine Umstellung interessiert, sollte sich eine solche Auflistung aus dem Internet oder aus einem Fachbuch beschaffen und die neue Ernährungsform ausprobieren.
«Auch ein gesunder Mensch kann sich bedenkenlos danach ernähren», sagt Storr. Man werde dann natürlich keine Besserung von Beschwerden spüren, weil man keine hatte. Es sei in klinischen Studien sehr gut gezeigt worden, dass an sich beschwerdefreie Patienten durch eine Umstellung auf eine FODMAP-reduzierte Lebensmittelauswahl keine Veränderung verspürt haben, so der Experte.
Liegen Beschwerden vor, empfiehlt Ernährungsberaterin Karina Haufe, zunächst herauszufinden, auf welche FODMAPs man selbst reagiert. «Es ist nicht das Ziel, für immer alle zu vermeiden. Dies ist nur in der Karenzphase angedacht und auch dann nur, wenn Unverträglichkeiten nicht bereits anderweitig ausgeschlossen wurden», sagt sie. Als Karenzphase bezeichnet man die Zeit, in der auf die möglicherweise für einen selbst ungünstigen Lebensmittel verzichtet werden soll. Nach der Karenzphase werde gezielt auf einzelne FODMAPs getestet, so Haufe. So kann man herausfinden, auf welche davon eine Person reagiert.
Auch die Menge kann eine Rolle spielen. Hilfreich sei ein Ampelsystem, in dem Lebensmittel nach ihrem FODMAP-Gehalt eingeteilt werden: Grün, Gelb oder Rot zeigen an, wie hoch der Gehalt ist – und damit die Wahrscheinlichkeit, dass man als Mensch mit einem empfindlichen Verdauungstrakt auf eine bestimmte Speise mit Beschwerden reagiert.