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Ohrgeräusche

Was bei Tinnitus wirklich hilft – und was nicht

Treten Ohrgeräusche akut auf, haben sie eine hohe Tendenz zur Spontanheilung. Anders sieht es aus, wenn sie chronisch geworden sind. Warum es sich lohnt, die fast immer zugrunde liegende Hörminderung zu behandeln, erklärt Professor Dr. Gerhard Hesse.
Elke Wolf
28.02.2024  09:00 Uhr

Eile mit Weile

Durchblutungsstörungen gelten heute jedenfalls nicht mehr als Hauptursache der Ohrgeräusche. »Die Haarzellen werden nicht durchblutet, sondern mit Endolymphe versorgt. Sie knicken vor allem aufgrund mechanisch-traumatischer Belastung wie Lärm oder entzündlicher, degenerativer Prozesse durch Alterung oder stressbedingt ein«, erklärt Hesse, einer der beiden federführenden Autoren der aktuellen S3-Leitlinie »Chronischer Tinnitus« der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Die Ohrgeräusche gelten als chronisch, wenn sie mindestens drei Monate bestehen.

Für den Akutfall empfiehlt sich eine systemische hoch dosierte Therapie mit Glucocorticoiden, etwa als Kurzinfusion, in Tablettenform oder intratympanal, also Injektionen direkt durch das Trommelfell ins Mittelohr. Dabei orientieren sich die HNO-Ärzte an der Therapie des akuten Hörsturzes. Die S1-Leitlinie Hörsturz schlägt eine orale Hochdosis-Cortison-Gabe (etwa je 250 mg Prednisolon über fünf Tage) vor. Jedoch: Der Einsatz hoher Glucocorticoid-Dosen zur Akuttherapie eines Hörsturzes ist vor Kurzem aufgrund einer groß angelegten deutschlandweiten Studie einmal mehr in die Kritik geraten und lässt Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Behandlungsstandards aufkommen.

In jedem Fall empfiehlt Hesse nach einem Hörsturz oder Hörgeräuschen viel Ruhe. »Wir schreiben die Patienten krank, um sie beruflich und familiär zu entlasten. Es ist zweifelsohne wichtig, den Patienten aufgrund der Belastungssituation aus seinem Umfeld zu holen.« Beginnt die Behandlung der Misstöne frühzeitig wenige Tage nach Auftreten, kann in den meisten Fällen das Gehör wieder völlig hergestellt werden. Hesse sieht hierbei auch das Apothekenteam in der Pflicht, betroffene Kunden zeitig an einen HNO-Arzt zu verweisen.

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