Was bei Sport-Wehwehchen hilft |
Den einen Muskelkater gibt es nicht. »Es gibt verschiedene Arten ebenso wie Ursachen«, sagt Reuter. Muskelkater entsteht oft durch Belastungen, die ungewohnt oder zu intensiv waren. Dann kommt es zu Schäden des Bindegewebes oder der Muskelfasern, die vom Körper selbst geheilt werden können.
Schmerzen sind die Folge, die Muskulatur kann sich auch warm anfühlen oder als hätte sich Flüssigkeit in ihr angesammelt.
»Ein Muskelkater tritt 12 bis 24 Stunden nach dem Sport auf und erreicht nach 24 bis 72 Stunden seinen Höhepunkt«, so Reuter. Sportler merken dann, dass ihre Leistung stagniert. »Ob ein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht, ist wissenschaftlich nicht belegt«, sagt Reuter. Vorbeugen können Sportler mit einer einfachen Strategie: Belastungen leicht anfangen und sie dann steigern.
Ist der Muskelkater bereits da, ist eine gute Durchblutung wichtig. »Bleiben Sie also körperlich aktiv, fahren Sie Fahrrad«, schlägt Reuter vor. Zu hohe Belastungen sollte man aber lieber meiden. Was die Durchblutung ebenfalls anregt, sind warme Bäder oder Wärmekompressen.
Krämpfe entstehen durch eine Ermüdung des Muskels. »Aber Studien, warum es bei genau diesem Muskelband einen Krampf gibt, gibt es nicht«, sagt der Dresdener Sportmediziner Axel Klein.
Die Ermüdung des Muskels kann durch Verschiebungen von Elektrolyten, also wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium, zustandekommen. »Beim Sport schwitze ich bestimmte Elektrolyte aus, die der Körper braucht. Ein Ungleichgewicht entsteht«, sagt Klein.
Oft kommen Krämpfe bei Sportlern vor, die viel laufen – bei der Fußballspielerin oder dem Jogger etwa. »Also hat die Erschütterung oder Stauchung des Muskels einen Einfluss«, sagt Klein. Außerdem spielen vor allem bei Älteren Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben durch Wasserverlust eine Rolle: »Dann funktioniert die Dämpfung an der unteren Wirbelsäule schlechter.« Auch das kann Krämpfe begünstigen.
Vorbeugen können Läufer und Jogger mit Laufkompressionsstrümpfen. Am wichtigsten ist aber, Flüssigkeit nachzulegen – gerne elektrolythaltige Getränke. »Man sollte aber nicht nur zwei bis drei Liter reines Leitungswasser trinken«, betont Klein. »Denn dann werden bestimmte Elektrolyte sogar noch in den Darm reingezogen, um dort einen Ausgleich zu schaffen. Das Problem verstärkt sich.«
Allerdings ist die Gefahr eines Krampfes auch eine Frage des Trainingszustandes. »Gewöhne ich den Muskel an den Sport, indem ich das Training langsam steigere, gibt es weniger Krämpfe«, sagt Reuter. Also: lieber eine Aufwärmphase einschieben, statt kalt ins Training zu starten. Zeigt sich ein Krampf, sollte man pausieren oder die körperliche Aktivität abbrechen. Wärme funktioniere ebenso, eine milde Massage verbessere die Durchblutung. »Auch passives Dehnen hilft. Hierbei die verkrampfte Muskulatur sanft auf Spannung bringen«, sagt Reuter.