Was bei Sport-Wehwehchen hilft |
Gegen Seitenstechen könne etwa kontrolliertes Atmen, eine geringere Geschwindigkeit beim Laufen, eine Massage oder auch ein leichter Druck auf die Schmerzstelle helfen, so ein Experte. / © Adobe Stock/leszekglasner
Wohl jeder, der regelmäßig Sport treibt, kennt die lästigen Begleiter wie Seitenstechen, Muskelkater oder Krämpfe. So sehr sie auch nerven: Meist sind sie harmlos. Zwei Experten erklären, wie sie entstehen, wie Hobby-Sportler vorbeugen können und was im akuten Fall hilft.
Zu Seitenstechen: Die Ursachen für Seitenstechen während des Sports sind unklar. »Neuere Studien besagen, dass das Bauchfell betroffen ist«, sagt Marcel Reuter, Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Das Bauchfell ist eine Haut, die das Innere des Bauchraums auskleidet. Sie besteht aus mehreren Schichten. Eine davon hat Reuter zufolge besonders viele Schmerzrezeptoren. Sie können durch die Bewegungen beim Sporttreiben gereizt werden.
»Isst man vorher viel, wird der Druck darauf erhöht«, sagt Reuter. Deswegen sei ein Verzicht zwei bis drei Stunden vor dem Training besser. »Es gibt Anzeichen dafür, dass isotonische und gesüßte Getränke ebenfalls Seitenstechen verursachen«, sagt der Experte.
Auch die Körperhaltung kann Seitenstechen fördern, weshalb es bei einigen Sportarten häufiger auftritt als bei anderen. »Beim Joggen steht das Bauchfell durch die aufrechtere Haltung stärker unter Spannung als beim Radfahren, was das Seitenstechen wahrscheinlicher macht«, nennt Reuter ein Beispiel.
Studien, die Rat geben, was man bei akutem Seitenstechen am besten tun sollte, gibt es nicht. »Probieren Sie Verschiedenes aus«, sagt Reuter. Helfen könne etwa kontrolliertes Atmen, eine geringere Geschwindigkeit beim Laufen, eine Massage oder auch ein leichter Druck auf die Schmerzstelle. »Manche laufen einfach weiter und alles neutralisiert sich wieder.« Zur Vorbeugung könne man eine leichte Mobilisation wie eine Dehnung für den Bauchraum machen. »Aber niemand ist vor Seitenstechen gefeit.«