Was bedeutet das Wahlergebnis für die Apotheken? |
Melanie Höhn |
13.03.2025 15:00 Uhr |
Zudem forderte Czyborra, dass die Apotheken in der Telemedizin stärker angebunden werden. Des Weiteren müsse stärker über Fort- und Weiterbildung nachgedacht werden. Auch das Thema Prävention werde derzeit im Gesundheitssystem »nicht ordentlich abgebildet«. Zudem sprach sie von regionalen Netzwerken zwischen Apotheken und der Ärzteschaft: »Wir fördern Maßnahmen zur besseren Vernetzung von Apotheken mit anderen Akteuren der Gesundheitsversorgung. In unterversorgten Gebieten prüfen wir Modelle, wie wir die Apothekenstandorte stabilisieren können – zum Beispiel durch gezielte Unterstützung bei der Niederlassung oder durch Kooperationen mit kommunalen Gesundheitszentren.«
Es bereite ihr Sorgen, dass in den vergangenen Jahren auch in Berlin immer mehr Apotheken schließen mussten. »Als Land haben wir zwar begrenzte direkte Steuerungsmöglichkeiten, aber wir setzen uns in den entsprechenden Gremien, wie der Gesundheitsministerkonferenz dafür ein, dass der Bund die Rahmenbedingungen verbessert. Gleichzeitig haben wir unterstützend die Schulgeldfreiheit für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) in Berlin eingeführt.«
Laut ABDA-Kommunikationschef Rohrer gibt es parteiübergreifende Übereinstimmungen, dass die Apotheken den höchstmöglichen Stellenwert in der Versorgung haben. Die Wahl-Initiative der ABDA »Whats’s Apo« habe »deutlich und eindrucksvoll« gezeigt, dass die Abgeordneten des neuen Bundestags starke Apotheken wollen, um die Versorgung der Menschen wohnortnah und kompetent sicherzustellen. »Wir werden die Abgeordneten an ihre eindeutigen Aussagen aus dem Wahlkampf erinnern«, so Rohrer.
Die wichtigste Forderung der ABDA sei die wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken: »10 bis 11 Prozent der Apotheken sind wirtschaftlich so bedroht, dass weitere Schließungen drohen«, sagte der Kommunikationschef. Apotheken seien chronisch unterfinanziert und »unsere Aufgabe ist es, dies deutlich zu kommunizieren«. Zudem glaubt er, dass die Apothekerschaft mehr Verantwortung im Gesundheitswesen übernehmen könne. Auch das Thema Novellierung der Approbationsordnung sei auf der Agenda und es werde sich um eine Wiederaufnahme der Gespräche hinsichtlich dieses Themas beim Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bemüht.