Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Fortbildung
-
Warum Aufklärung über Organspende so wichtig ist

Organspende ist ein Thema, das bewegt. Kommen Menschen mit Fragen in die Apotheke, ist es wichtig, dass Apotheker und PTA kompetent Auskunft geben können. Informationen dazu gab es bei der zentralen Fortbildungsveranstaltung der Landesapothekerkammer Hessen.
AutorKontaktCaroline Wendt
Datum 20.11.2025  12:00 Uhr
Warum Aufklärung über Organspende so wichtig ist

»Die Organisation der Organspende ist in Deutschland strikt dreigeteilt«, erklärte Dr. Ana Paula Barreiros, Geschäftsführende Ärztin der Region Mitte der Deutschen Stiftung Organtransplantation, die für die Koordination verantwortlich ist. Die Transplantationszentren übernehmen hingegen die Wartelistenführung, die Organentnahme und die Transplantation. »Die Stiftung Eurotransplant ist separat für die Vermittlung zuständig«, so die Ärztin. Damit soll sichergestellt werden, dass ein gespendetes Organ immer den bestmöglichen Empfänger erhält.

Doch die Wartezeiten für ein Organ sind in Deutschland nach wie vor lang, berichtet Barreiros. Auf ein Herz oder eine Lunge wartet man durchschnittlich sechs bis zwölf Monate, auf eine Leber etwa zwei Jahre und auf eine Niere sogar bis zu zehn Jahre. »Wir haben einen deutlichen Organmangel«, betonte die Ärztin. Im Jahr 2024 gab es 2.855 gespendete Organe, während 8.400 Patienten auf der Warteliste standen.

Wer als Spender in Frage kommt

Viele Menschen fürchten, dass sie als Spender direkt vom Unfallort zur Organentnahme kämen und das »nicht genug für die getan würde«. Doch genau das Gegenteil sei der Fall. »Kein Land ist so durchreglementiert wie Deutschland«, betonte Barreiros. Potenzielle Spender befinden sich immer auf der Intensivstation, und eine Spende ist nur möglich, wenn die Gesamtfunktion von Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm irreversibel erloschen ist. Dies muss durch zwei voneinander unabhängige Fachärzte (Neurologe oder Neurochirurg) ohne Verbindung zur Transplantation und mit mehrjähriger Erfahrung in Intensivmedizin festgestellt werden.

In anderen Ländern ist die Regelung zum Teil anders. Im Vereinigten Königreich (UK) genügt es beispielsweise, wenn allein der Hirnstamm keine Aktivität mehr zeigt. Zudem kommen dort auch Spender infrage, die durch einen Kreislaufstillstand verstorben sind.

In Deutschland gilt derzeit die sogenannte Entscheidungslösung – das heißt, man muss sich aktiv für oder gegen eine Organspende entscheiden. Barreiros appellierte: »Ein Organspendeausweis, in dem ein Ja oder Nein dokumentiert ist, verhindert, dass die Angehörigen diese schwierige Entscheidung treffen müssen.« Andernfalls fällt es Ehepartnern, eingetragenen Lebenspartnern, volljährigen Kindern oder Eltern zu, diesen außerordentlich schweren Entschluss zu fassen.

Patienten mit HIV-Infektion, stark eingeschränkter Organfunktion oder aktiver Krebserkrankung kommen als Spender nicht infrage“, informierte die Medizinerin. Kein Ausschlusskriterium ist hingegen ein hohes Lebensalter: »Die älteste Spenderin Hessens war 96 Jahre«, betonte Barreiros.

Für viele Patienten und Angehörige ist es zudem extrem wichtig zu wissen, dass die Entnahme der Organe nach allen Regeln der medizinischen Kunst erfolgt – unter Fortführung der Intensivmedizin, steril und würdevoll.

Die Daten des Spenders – wie Gewebeeigenschaften, Blutgruppe oder mögliche Infektionen – werden bereits vor der Entnahme an Eurotransplant übermittelt, um den bestmöglichen Empfänger zu ermitteln. Neben Dringlichkeit, Alter, Blutgruppe, Gewebeeigenschaften, Ischämiezeit und Wartezeit spielen auch Größe und Gewicht eine Rolle, informierte die Ärztin. 

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa