| Caroline Wendt |
| 20.11.2025 12:00 Uhr |
Ist eine Transplantation geglückt, ist die Einnahme von Immunsuppressiva unabdingbar. Zentrale Bedeutung haben dabei Calcineurin-Inhibitoren wie Tacrolimus oder Cyclosporin A. »Zu Beginn kombinieren wir verschiedene Immunsuppressiva, um eine optimale Wirkung zu erzielen«, erklärte die Ärztin. Die Therapie ist immer eine Einzelfallentscheidung und wird auf den Gesamtzustand des Patienten abgestimmt. »Das erste Jahr ist immer das kritischste Jahr«, so Barreiros. In vielen Fällen beginne dann bereits eine Autoimmunität und die Medikation könne gesenkt werden. »Bei Lebertranplantierten können wir mitunter nach einem Jahr bereits einen Calcineurin-Inhibitoren in Monotherpie geben«, hob die Medizinerin hervor. Bei Herz- oder Nierentransplantation sei das hingegen undenkbar.
Neben einer zu befürchtenden Organabstoßung seien Neuro- oder Nephrotoxizität, eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie metabolische Komplikationen mögliche Probleme. »Hirsutismus und Gingivahyperplasie treten seltener auf«, ergänzte Barreiros.
Unter einer immunsuppressiven Therapie haben Transplantierte ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko. Zehn Jahre nach der Transplantation ist die Häufigkeit bestimmter Tumoren deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Dazu zählen unter anderem Veränderungen des Knochenmarks sowie Tumoren des Darms, der Prostata, der Haut und des gynäkologischen Bereichs. »Darüber müssen wir die Patienten unbedingt aufklären«, betonte die Expertin.