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Warnung vor Serotonin-Syndrom unter Linezolid

Unter Einnahme des Antibiotikums Linezolid kann es zu Wechselwirkungen mit serotonergen Arzneistoffen kommen, die zum gefährlichen Serotonin-Syndrom führen können. Davor warnt die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) aufgrund zwei neuer Fallberichte.
Daniela Hüttemann
16.07.2019  12:32 Uhr

Die potenzielle Wechselwirkung ist an sich bekannt, nach zwei neuen Fallberichten will die AkdÄ jedoch daran erinnern. Bei den Patienten handelt es sich um einen 22-jährigen, langzeitbeatmeten Mann mit Escilatopram in der Dauermedikation sowie einen frühgeborenen Jungen unter Fentanyl-Therapie. Beide Patienten bekamen im Rahmen der intensivmedizinischen Behandlung zusätzlich das Reserveantibiotikum Linezolid. Sie entwickelten nach einigen Tagen Symptome eines Serotonin-Symptoms.

Der Zustand beider Patienten besserte sich nach Absetzen von Linezolid (und im ersten Fall auch von Escitalopram), berichtet die AkdÄ. Eine Mitverursachung der Symptomatik durch die postulierte Interaktion sei möglich, auch wenn in beiden Fällen alternative Ursachen denkbar seien. So wurden beide Patienten mit weiteren Arzneimitteln behandelt.

Linezolid (Zyvoxid® und Generika) hemmt selektiv die bakterielle Proteinbiosynthese an der 50S-Unterheit des bakteriellen Ribosoms. Außerdem ist das Oxazolidinon ein reversibler, nicht selektiver Monoaminooxidase(MAO)-Hemmer. »Die gleichzeitige Gabe von Linezolid und serotonergen Substanzen (unter anderem Citalopram, Escitalopram, trizyklische Antidepressiva, Triptane, Tramadol, Fentanyl) ist wegen der Gefahr eines Serotonin-Syndroms kontraindiziert, es sei denn, eine solche Kombination ist lebensnotwendig«, erinnert nun auch die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bezugnehmend auf die Drug Safety Mail der AkdÄ. Falls diese Arzneistoffe mit Linezolid kombiniert werden, sollten die Patienten engmaschig auf Anzeichen eines Serotonin-Syndroms überwacht werden. Dazu zählen Fieber, Verwirrtheit, Unruhe, Herz-Rhythmus-Störungen sowie neuromuskuläre Symptome bis hin zu Krampfanfällen und Koma.

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