Warken will höheres Fixum 2026 |
| Alexander Müller |
| 18.11.2025 07:58 Uhr |
Zum von der Arbeitgeberseite eingebrachten Vorschlag, die Zuzahlungen bei Medikamenten oder Krankenhausbesuchen inflationsbedingt anzuheben, sagte Warken: »Wir haben die Zuzahlung bei Medikamenten seit ihrer Einführung im Jahr 2004 nicht angepasst.« Das heiße nicht, dass das sicher kommen werde, »aber das wird legitimerweise beraten« und man müsse sehen, »ob man da nicht eine Anpassung braucht, die man seit 20 Jahren nicht vorgenommen hat«.
Die von Warken eingesetzte Finanzkommission soll im März erste Ergebnisse vorlegen. Warken rechnet mit einem zweistelligen Milliardendefizit der Krankenkassen im neuen Jahr. »Wir wollten ins Sparen kommen und den Faktor Arbeit nicht teurer machen«, so die Ministerin. »Wir haben uns in den letzten Jahren vieles geleistet, was nicht mehr finanziert war.«
Auch wenn es für die Kommission keine Denkverbote gebe, schloss Warken mehr oder weniger aus, dass bei den niedergelassenen Ärzten gespart werde. Ihre Begründung: Die Ärzte seien bei der Anpassung ihrer Vergütung »unter ihren Erwartungen geblieben« und hätten so bei dem in diesem Jahr beschlossenen kleinen Sparpaket »ihren Beitrag geleistet«. Im nächsten Jahr müsse man sich das Ganze wieder ansehen und sicher müssten alle einen Beitrag leisten, aber bei den Ärzten »wollen wir keine unnötigen Belastungen schaffen«.
Das Auditorium beim »Ärzte In« hatte bei einer weiteren Liveumfrage eigene Vorstellungen: Bei den Krankenkassen selbst sollte gespart werden. Warken räumte zwar ein, dass es bedenkenswert sei, ob es wirklich elf AOKen brauche und sich bei Verwaltungskosten immer sparen ließe, aber damit allein lasse sich das System nicht retten. Ähnlich skeptisch sieht sie die Erhöhung des Herstellerabschlags für die Industrie, die sie mit der neuen Pharmastrategie eigentlich stärken will. Aber auch da gebe es keine Denkverbote.