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Schilddrüsenunterfunktion
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Wann und wie wird substituiert?

Levothyroxin ist der Eckpfeiler in der Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie und das vierthäufigste verschriebene Arzneimittel in Deutschland. Es ist hochwirksam, kostengünstig und einfach zu verabreichen. Doch die Therapie läuft oft nicht optimal. Was ist beim Einsatz zu beachten?
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 28.11.2023  11:30 Uhr
Hinweise zur Einnahme von Levothyroxin

Hinweise zur Einnahme von Levothyroxin

Wichtig ist die korrekte Einnahme: nüchtern mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück oder einem Getränk (außer Wasser). »Ein Milchkaffee zehn Minuten nach der Einnahme ist der Tod der Tablette.« Auch Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel sollten erst nach 30 Minuten geschluckt werden.

Apotheker sollten auf Interaktionen achten. Aluminium-haltige Antazida, Calcium und Eisen, Orlistat und PPI können die Resorption reduzieren. Enzyminduktoren wie Carbamazepin, Rifampicin und Johanniskraut steigern den Levothyroxin-Metabolismus. Die Konzentration an Thyroxin-bindendem Globulin (TBG) im Serum werde erhöht durch Opioide, Capecitabin, Clofibrat, Estrogene (Pille), Raloxifen und Tamoxifen.

Wie gut ist die Einstellung in der Praxis? Die Ärztin verwies auf die kürzlich im »Deutschen Ärzteblatt« publizierte populationsbasierte Rheinland-Studie. Insgesamt gaben 23 Prozent der fast 3000 Teilnehmer an, Levothyroxin einzunehmen. Davon waren 18 Prozent über- und 4 Prozent unterbehandelt. Bei Personen über 70 Jahren war die Wahrscheinlichkeit einer Überbehandlung viermal höher.

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