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Training nicht zu früh starten

Wann Sport mit einem Infekt gefährlich wird

Sport fördert eigentlich die Gesundheit. Doch bei viralen Infekten wie Erkältungen oder gar einer Grippe kann Training riskant sein. Das gilt insbesondere für ambitionierte Hobbyathleten.
dpa
29.12.2021  09:00 Uhr

Kein Sport bei Fieber

Fieber ist ein absolutes «No Go», sagt Post. Denn es zeige an, dass der Körper einen viralen oder manchmal auch einen bakteriellen Infekt bekämpft. Bei einem Virusinfekt kommen die Viren über die Atemwege in die Lunge und befallen dann weitere Zellen. Das Immunsystem fährt hoch und versucht, den Krankheitserreger auszuschalten.

Treibt ein Mensch in dieser Phase Sport, belastet er sein Immunsystem zusätzlich. Es gerät unter Stress und kann die Erkrankung nicht mehr angemessen bekämpfen. «Wenn ein bakterieller oder viraler Erreger eindringt, hat er es bei doppelter Belastung leichter, sich im Körper auszubreiten», sagt Wolfarth. «Wer Fieber hat, gehört also ins Bett und nicht auf die Laufbahn oder den Fußballplatz.»

Warum ein gestresstes Immunsystem im einen Fall eher zu einer Lungenentzündung führe, im anderen aber das Herz belaste, das könne niemand genau sagen, so Wolfarth. Und wie schwerwiegend die Folgen werden können, sei am Ende vor allem «eine Frage der Viruslast beziehungsweise des Umfangs der Entzündung».

Vor allem Freizeitsportler sind gefährdet

Wer nun glaubt, dass bei Infekten besonders Leistungs- und Spitzensportler gefährdet sind, weil sie sich die größten Belastungen zumuten, liegt falsch. So sagt Post: «Das Problem sind meistens ambitionierte Freizeitsportler, die trainieren zum Teil härter als Profis.»

Allerdings nicht unbedingt sinnvoller. Wolfarth weist darauf hin, dass Hobbysportler häufig eine weniger ausgeprägte Grundfitness haben als Leistungssportler und ein schlechteres «Bio-Feedback» – sie können also nicht gut einschätzen, «wann es zu viel wird». Daher seien sie stärker gefährdet, sich zu überfordern und damit zu schädigen.

Dazu kommt: Weil sie in aller Regel medizinisch und sportfachlich schlechter betreut seien als Profisportler mit ihren Trainern und Ärzten, fehlten häufig auch die Warnhinweise von außen.

Der richtige Zeitpunkt für den Wiedereinstieg

Wer also wirklich krank ist, sollte sich schonen und danach nur langsam wieder einsteigen. Dabei gilt den Medizinern zufolge: Bei einer nicht allzu schweren Erkältung sollte man vor dem sportlichen Neustart mindestens zwei bis drei Tage symptomfrei sein, bei einem Infekt mit Fieber und Muskelschmerzen eine Woche. Im Fall einer Influenza seien zwei Wochen besser, empfiehlt Post.

Wolfarth rät zu einem Wiedereinstieg mit eher «statischen Sportarten»: Stretching, Kraftgymnastik mit dem eigenen Körpergewicht oder dosierte Einheiten auf dem Ergometer würden das Immunsystem nur wenig in Anspruch nehmen. Auch spielerische Sportarten wie Volleyball seien sinnvoller als Ausdauersport mit seiner höheren Belastung für das Herz-Kreislauf-System. Mit Joggen sollte man in jedem Fall nur langsam und «mit klaren Begrenzungen» beginnen. Zum Thema Sport nach Myokarditis gibt die Deutsche Herzstiftung weitere Infos.

Wichtig ist Wolfarth vor allem das Folgende: «Übertriebener Ehrgeiz muss vermieden werden.» Für Freizeitsportler gelte bei einer viralen Erkrankung daher die Devise «Safety first».

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