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Stehendes und warmes Wasser
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Wann Legionellen in der Leitung gefährlich werden

Ob beim Duschen oder über Wasservernebler: Wer Legionellen einatmet, kann krank werden. Doch wo kommen die Bakterien in den Wasserleitungen überhaupt her und wie wird man sie wieder los? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
AutorKontaktdpa
Datum 29.12.2025  15:00 Uhr

Was sind eigentlich Legionellen – und wann sind sie gefährlich? Legionellen sind Bakterien, die natürlicherweise in feuchten Biotopen oder Gewässern vorkommen. »Sie sind ganz normal und kein Problem, solange keine massenhafte Vermehrung stattfindet«, sagt Haike Hartmann-Mühle. Sie ist Diplomchemikerin im Gesundheitsamt Groß-Gerau. Kommt es jedoch zu einem übermäßigen Wachstum, werden Legionellen zur Gesundheitsgefahr.

Das geschieht vor allem in stehendem und warmem Wasser. Denn zwischen 25 und 45 Grad Celsius finden die Bakterien optimale Vermehrungsbedingungen. Werden die Bakterien über Wasserdampf, etwa beim Duschen, eingeatmet, können sie uns schaden. Gefährdet sind Hartmann-Mühle zufolge besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Raucher, Personen über 60 Jahre und Personen mit chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen.

Eine durch Legionellen verursachte Erkrankung kann etwa das sogenannte Pontiac-Fieber sein, das einem grippalen Infekt ähnelt, oder auch die Legionellose. Das Robert Koch-Institut (RKI) beschreibt sie als eine schwere Form der Lungenentzündung. Einhergehen kann sie demnach mit Verwirrtheit, Bauchschmerzen oder Durchfällen. Unbehandelt kann die Legionellose laut dem Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) lebensbedrohlich werden.

Fängt man sich Legionellen übers Trinken von Leitungswasser ein? In der Regel nicht. Die Erreger werden dem BIÖG zufolge durch fein zerstäubtes, vernebeltes Wasser (Aerosole) übertragen, das man einatmet. Mögliche Ansteckungsquellen sind hier beispielsweise Duschen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne. Das Trinken von erregerhaltigem Wasser ist hingegen weniger gefährlich, da die Legionellen dann im Magen von der Magensäure abgetötet werden.

Wie schützt man sich?

»Ganz generell gilt: Wasser muss fließen und die Temperatur muss passen«, sagt Stefan Schüttler, Trinkwasserexperte und Sachverständiger bei der Prüforganisation Dekra. Dafür haben Eigentümer und Vermieter zu sorgen, aber auch Mieter. »Der Eigentümer hat dafür zu sorgen, dass mindestens 60 Grad am Warmwasserspeicher anliegen, da Legionellen oberhalb dieser Temperatur absterben. Der Bewohner ist dafür zuständig, dass der Wassertausch erfolgt«, so Schüttler. Konkret heißt das: Spätestens alle 72 Stunden sollte aus jeder Entnahmestelle Wasser laufen. Und das gilt übrigens auch im Urlaub. »Man sollte jemanden bitten, mindestens einmal die Woche das Wasser laufen zu lassen – erst heiß, dann kalt«, rät Hartmann-Mühle.

Ungenutzte Wasserleitungen seien aus trinkwasserhygienischer Sicht »eine Katastrophe«, so die Chemikerin. Wird eine Wasserentnahmestelle länger nicht genutzt, kann es in diesem Bereich zu Legionellenwachstum kommen. Und: Die Bakterien kann man weder riechen noch sehen. Nach längerer Abwesenheit empfiehlt Hartmann-Mühle deshalb: Duschkopf runterlegen, im Zweifel ein Geschirrtuch darüber und dann ordentlich heißes und kaltes Wasser laufenlassen.

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