Waldspaziergang statt Antidepressivum |
Christina Hohmann-Jeddi |
22.02.2023 18:00 Uhr |
Einer erst vor Kurzem veröffentlichten Arbeit von Forschenden aus Finnland zufolge ist die Häufigkeit von Naturerlebnissen wie Waldspaziergängen oder Parkbesuchen mit dem Risiko für die Einnahme von Psychopharmaka assoziiert. Je häufiger die Natur erlebt wurde, desto geringer war das Risiko für eine Medikation. Das Gleiche galt auch für Asthma-Medikamente und Antihypertensiva (»Occupational & Environmental Medicine« 2023, DOI: 10.1136/oemed-2022-108491).
Warum reagiert der Mensch so positiv auf Natur? Das habe vermutlich einen evolutionären Hintergrund, sagte Meyer-Lindenberg. Der Biophilie-Hypothese zufolge hat der Mensch im Laufe der Evolution eine Liebe zu den Habitaten entwickelt, die Leben ermöglichen. Hierzu zählen vor allem Landschaften mit Bäumen als Schutz sowie Wasser, das zum Überleben wichtig ist.
Mischwald mit Fluss: Noch heute präferierten Menschen diese Art von Natur, wie Untersuchungen zeigten, in denen Landschaftsaufnahmen nach Schönheit bewertet werden. In Städten sei der Zugriff auf diese Natur reduziert und der Klimawandel verschärfe die Situation zusätzlich. Seiner Ansicht nach sei es wichtig, die Erkenntnisse zu den positiven Effekten von Grünflächen in die Städteplanung mit einzubeziehen.