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Blutzucker

Vorsicht mit Statinen bei Typ-2-Diabetikern

Erneut bestätigt eine Studie, dass Statine auch den Blutzuckerspiegel beeinflussen können. In der großen retrospektiven Untersuchung war die Einnahme eines Statins bei Typ-2-Diabetikern mit einem Fortschreiten der Erkrankung assoziiert.
Annette Rößler
08.12.2021  08:00 Uhr

Statine wurden bereits mehrfach mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht. Zugrunde liegt laut den Autoren einer aktuellen Publikation im Fachjournal »JAMA Internal Medicine« eine Zunahme der Insulinresistenz und ein Anstieg des Blutzuckerspiegels unter den HMG-CoA-Reduktasehemmern. In den Fachinformationen von Statin-haltigen Präparaten wird daher auch dazu geraten, Patienten mit erhöhten Blutzuckerspiegeln unter der Therapie mit den Cholesterolsenkern entsprechend zu überwachen.

Laut dem Autorenteam um Dr. Ishak A. Mansi vom VA North Texas Health Care System in Dallas, Texas, ist das insbesondere bei Patienten, die bereits an Typ-2-Diabetes leiden, tatsächlich dringend geboten. Denn die Einnahme eines Statins war in der Studie signifikant mit dem Fortschreiten der Stoffwechselstörung assoziiert. Ausgewertet wurden die Daten von 83.022 Typ-2-Diabetikern, bei denen im Studienzeitraum zwischen 2003 und 2015 eine Statintherapie begonnen wurde, und ebenso vielen gematchten Typ-2-Diabetikern, die stattdessen H2-Rezeptor-Antagonisten oder Protonenpumpeninhibitoren einnahmen (aktive Kontrollen). Da es sich um Veteranen der US-Armee handelte, war ein sehr großer Anteil der Probanden männlich.

Ein Fortschreiten des Typ-2-Diabetes war definiert als Start einer Insulintherapie, Zunahme der eingesetzten Wirkstoffklassen zur Blutzuckersenkung, fünf oder mehr Blutglucosemessungen von Werten über 200 mg/dl, Ketoazidose oder unkontrollierter Diabetes. Während der zwölf Studienjahre erreichten 56 Prozent der Patienten in der Statingruppe und 48 Prozent der aktiven Kontrollen diesen zusammengesetzten Endpunkt. Auch jedes einzelne Kriterium wurde von den Statinnutzern signifikant häufiger erfüllt. Eine Sekundäranalyse zeigte einen dosisabhängigen Effekt: Je niedriger das LDL-Cholesterol gesenkt wurde, umso stärker war die Assoziation mit dem Fortschreiten des Diabetes.

Überlegungen zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Statinen bei Diabetikern sollten die metabolischen Effekte der Lipidsenker berücksichtigen, schlussfolgern die Autoren.

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