Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
PVP-Iod-Zuckersalbe

Vorschrift komplett überarbeitet

Die Povidon-Iod-Zuckersalbe (NRF 11.42.) war aufgrund der Nicht-Verfügbarkeit von Glucosesirup seit Längerem nicht mehr herstellbar. Die Rezepturvorschrift wurde daher mit der DAC/NRF-Ergänzungslieferung 2021/2 auf den neuesten Stand gebracht.
AutorKontaktJonathan Halla
AutorKontaktStefanie Melhorn
Datum 21.02.2022  09:00 Uhr

Povidon-Iod ist ein häufig in der Wundversorgung eingesetztes Antiinfektivum, das wegen der fungiziden, bakteriziden, sporoziden und viruziden Wirkung des freien Iods als Haut- und Schleimhautantiseptikum eingesetzt wird. Die Povidon-Iod-Zuckersalbe (NRF 11.42.) ist besonders geeignet für infizierte, übelriechende Wunden.

Als Grundlagenbestandteile unterstützen Glycerol 85 Prozent und Zuckersirup DAB aufgrund ihrer hohen Osmolalität die Wirkung bei entsprechendem Wundstatus. Der Zucker zieht osmotisch Flüssigkeit aus der Wunde, wodurch Wundödeme verringert und die Wundreinigung durch Ausschwemmen von Zelltrümmern und Bakterien gefördert wird. Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat dient zur Einstellung des sonst sehr niedrigen pH-Werts von Povidon-Iod. Dieser würde aufgrund der bis zu 2 Prozent enthaltenen Ameisensäure und der Dissoziation des Iods ohne Korrektur bei etwa pH 2 liegen. Durch Anheben des pH-Werts auf 5 bis 6,5 wird die Lokalverträglichkeit auf der Wunde verbessert. Macrogol 4000 gibt der Salbe die gewünschte Festigkeit und Wundhaftung.

Saccharose statt Glucose

Der Unterschied zur vorherigen Zusammensetzung ist vor allem ein Wechsel von Glucosesirup zu Zuckersirup DAB. Letzterer ist besser geeignet, da die Saccharose im Fall einer Resorption keinen Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel hat und unverändert renal ausgeschieden wird. Ein Wechsel war auch deshalb notwendig, da Glucosesirup nicht mehr in der erforderlichen Qualität für Apotheken erhältlich war. Da sich durch die Umstellung Konsistenz und Viskosität der Zubereitung ändern, müssen die Mengenanteile Glycerol 85 Prozent und Macrogol 4000 angepasst werden. Die Optimierung des pH-Werts durch Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat hat keine nachteiligen Effekte auf die Wirksamkeit und Stabilität des Povidon-Iods.

Povidon-Iod ist ein wärmeempfindlicher Wirkstoff. Daher kann er nicht direkt mit dem Macrogol 4000 auf dem Wasserbad erwärmt werden, sondern muss in einem separaten Ansatz in wässriger Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat-Lösung und Zuckersirup verarbeitet werden. Povidon-Iod löst sich in hoher Konzentration in Wasser. Allerdings ist der Prozess zeitintensiv, sodass die Substanz zunächst nur dispergiert vorliegt. Sie löst sich allerdings innerhalb von 24 Stunden in der Salbe nach. Da der Povidon-Iod-haltige Sirup aufgrund seiner Konsistenz nicht quantitativ in das Herstellungsgefäß umgefüllt werden kann, muss er im Überschuss hergestellt werden.

Herstellung als Zwei-Topf-Ansatz

Da der Herstellung der Salbengrundlage das feste und nur teilweise gelöste Macrogol 4000 zu Klumpen führen kann, wird es in einem separaten Teilansatz zusammen mit Glycerol 85 Prozent zu einer Salbe verarbeitet. Hierbei ist konstantes Rühren und Abschaben beim Herunterkühlen notwendig. Beim Zusammenführen der beiden Teilansätze sichert der schrittweise Vorgang die vollständige Dispersion. Die anfangs sehr flüssig erscheinende Salbe verfestigt sich innerhalb 24 Stunden durch das Macrogol 4000.

Die Herstellung als Zwei-Topf-Ansatz verbessert die Stabilität des Wirkstoffes. Trotzdem reduziert sich der Gehalt des verfügbaren Iods bereits bei der Zubereitung, weshalb die Gehaltsuntergrenze in diesem begründeten Ausnahmefall bei 70 Prozent des deklarierten Werts festgelegt wird.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa