Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Nahrungsergänzungsmittel

Von Influencer-Marketing bis zu Fehlinformationen

Für viele Verbraucher sind die Plattformen der sozialen Medien primäre Informationsquellen zu Gesundheit und Ernährung. Das nutzen auch Firmen, die Nahrungsergänzungsmittel anbieten – leider auch die unseriösen. Wie geht es besser?
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 11.11.2025  12:00 Uhr

Übertriebene Versprechen, verschwiegene Risiken

Problematisch ist auch, dass die Informationen nicht nur unvollständig, sondern bezogen auf Angaben zu Inhaltsstoffen, Dosierungen und Risiken oft auch regelhaft falsch sind. Zudem werden vielfach übertriebene Heilsversprechen (zum Beispiel Detox-, Anti-Aging-, Immunboosting-Effekte) vermittelt, die nicht selten gegen die EU-Health-Claims-Verordnung verstoßen.

Dies unterstreicht auch eine YouTube-Analyse zu Multinährstoffpräparaten. Bei 84 Prozent der Videos wurden keine potenziellen Risiken erwähnt. Zudem wurden 90 Prozent der Instagram-Werbeaussagen zu NEM als unzulässig eingestuft.

Gesundheitliche und psychosoziale Risiken

Dies ist bedenklich, da durch die mangelhaften Informationen nicht nur Fehlkäufe gefördert, sondern auch Gesundheitsrisiken in Kauf genommen werden. Denn durch die geringe Fachkenntnis werden vielfach Kompetenzen überschätzt und riskante Selbstmedikationsentscheidungen getroffen.

Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass knapp 21 Prozent der Befragten unter Patienten, die an Akne litten, den Empfehlungen in den sozialen Medien folgten. Im Rahmen einer aktuellen Befragung unter 320 Patientinnen, die eine Brustkrebsdiagnose erhalten hatten, stieg der Anteil derer, die NEM einnahmen, von 20 Prozent vor der Diagnose auf fast 65 Prozent nach der Diagnose.

Trotz der Risiken bieten Informationen über soziale Medien auch Potenzial für eine evidenzbasierte Wissenschaftskommunikation. So könnten soziale Medien auch niedrigschwellig, visuell ansprechend und personalisiert Aufklärung über Nutzen und Risiken von NEM streuen, wie positive Beispiele zeigen. Inhalte mit Hashtags wie #dietpills vermitteln durchaus auch kritisch korrekte Botschaften. Und parasoziale Beziehungen lassen sich auch konstruktiv nutzen, etwa um gesundheitsförderliches Verhalten zu motivieren.

Empfohlene Gegenmaßnahmen

Die Autoren leiten aus der von ihnen beschriebenen Datenlage fünf zentrale Handlungsfelder ab:

  1. intensivere und interaktive Nutzung von sozialen Medien durch Fachgesellschaften und öffentliche Gesundheitseinrichtungen durch emotionale, ansprechende und leicht verständliche Kommunikation zu NEM
  2. Einführung eines Qualitätssiegels für evidenzbasierte Medfluencer
  3. systematisches, zeitnahes Korrigieren (Debunking) von Fehlinformationen durch professionelle Fact-Checking-Einheiten
  4. stärkere Qualifizierung und Motivation von Fachkräften zur aktiven sozial Media-Kommunikation
  5. Stärkung von Lebensmittelüberwachung und Verbraucherschutzbehörden hinsichtlich sozial Media-Aktivitäten

Zu fordern wäre nach Meinung der Forschenden politische Maßnahmen und Reformen bei den Algorithmen, um strukturelle Verzerrungen zu korrigieren. Auf eine freiwillige Selbstregulierung der Plattformen zu setzen, kann allerdings wohl nicht erwartet werden.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa