Wird es zum Beispiel im Jahr 2030 so sein, dass viele Generika-Präparate im Bereich der »Volkskrankheiten« außerhalb der Apotheken ohne Rezeptpflicht vertrieben werden? So lautet eine dieser Zukunftsthesen, die mögliche Branchenentwicklungen veranschaulichen sollen, festgemacht am Datum 2030. Oder: »Wird es eine Relokalisierung der Arzneimittelproduktion in Europa in den kommenden fünf, zehn oder 15 Jahren geben?« – so lautet eine weitere. »Welche Rolle wird der 3‑D-Medikamentendruck für Produktion und Distribution spielen?« Final beantworten kann dies seriös wohl niemand, aber die Studie setzt hierbei auf die »Kollektivintelligenz«, die sich aus dem Spezialwissen möglichst vieler Expertinnen und Experten speist. Mit dieser so genannten Delphi-Methode, die demnach schon in der Antike geläufig war, sollen sich möglichst realistische Prognosen erstellen lassen. Quelle des gesammelten Spezialwissens sind der Studienbeschreibung zufolge 61 befragte Branchenexpertinnen und -experten, also Kenner der Generika- und Biosimilarbranche, von Biotech-Unternehmen und Start-Ups, dazu Ärzte, Großhändler und Apotheker, Krankenkassen und Medizintechnikunternehmen. Auch aus Laboren, Kliniken oder Hochschulen kamen demnach Einschätzungen zum Tragen.