Viele Erleichterungen kamen und kommen |
Sven Siebenand |
16.01.2024 16:30 Uhr |
Der zweite Goldstandard für die Insulin-Behandlung ist die Insulinpumpentherapie, bei der nur kurzwirksames Insulin zum Einsatz kommt. »Man stellt eine Basalrate ein, sodass die Pumpe kontinuierlich Insulin abgibt«, informierte Auer-Kletzmayr. Zusätzlich wird zum Essen und zur Korrektur ein »Bolus« abgegeben.
Die Entwicklung der Pumpen geht aber schnell voran: Pumpen, die auf kontinuierliche Glucose-Messwerte in Echtzeit reagieren sind schon im Einsatz. Auer-Kletzmayr: »Noch muss der Bolus in der Regel händisch eingegeben werden, nur die Basalrate wird vom Sensor gesteuert, aber auch dies wird sich ändern.« Sie informierte zudem, dass auch bihormonale Pumpen, die nicht nur Insulin, sondern auch den Gegenspieler Glucagon abgeben, in der Entwicklung sind.
Zu den weiteren Innovationen der Zukunft könnten auch Smart-Insuline zählen. Diese wirken nur, wenn die Blutglucose steigt. Auch zum Beispiel für die Sekundär- und Tertiärprävention von Typ-1-Diabetes gibt es verschiedene Ansätze. In der Sekundärprävention, wenn also Auto-Antikörper bereits nachweisbar sind, soll deren Einfluss auf die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse gebremst werden. Dies gelingt mit dem in den USA bereits zugelassenen Anti-CD3-Antikörper Teplizumab, sodass bei rechtzeitigem Einsatz die klinische Manifestation von Typ-1-Diabetes um einige Jahre hinausgezögert werden kann. In der Tertiärprävention soll die typische Remissionsphase. eine vorübergehende Erholung der Insulinproduktion, möglichst lange zu erhalten. Hierfür gibt es zum Beispiel Ansätze mit den bekannten Wirkstoffen Verapamil und Baricitinib.