Viel hilft nicht zwingend viel |
Theo Dingermann |
10.05.2022 14:30 Uhr |
Wenn eine wiederholte Impfung zum Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen tatsächlich zu einer verminderten Wirksamkeit des Impfstoffs oder gar zu einer Verringerung des Immunschutzes im Vergleich zu ungeimpften Personen führen sollte, lohnt es sich, die Ergebnisse neuer Studien zu verschiedenen Arten von Influenzaimpfstoffen und verschiedenen Impfstrategien anzuschauen und daraus mindestens vier Lehren zu ziehen, schreiben die Autoren.
Zudem sollten Überlegungen zur optimalen Immunisierung gegen Influenza- und Coronaviren gemeinsam gedacht werden. So wird sich die Zukunft der Influenzaimpfstoffe auch durch die Erkenntnisse zu den Coronaimpfstoffen verändern. Mäßig wirksame Influenzaimpfstoffe könnten in einer Bevölkerung, die sich mittlerweile an hoch wirksame Coronaimpfstoffe gewöhnt hat, an Akzeptanz verlieren.
Neue Impfstofftechnologien wie mRNA-Impfstoffe und eine breitere Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen der zweiten Generation (zum Beispiel hoch dosierte, adjuvantierte, zellkulturbasierte Produkte) könnten die eher mäßigen Effektivitäten der Influenzaimpfungen erheblich verbessern, meinen die Autoren. Der Wettlauf um die Optimierung der Impfschemata zum Schutz vor beiden gefährlichen Viren komme allen zugute.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.