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Weitere Covid-19-Booster?

Viel hilft nicht zwingend viel

Ob und wann eine vierte Impfung zum Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen nötig ist, ist noch unklar. Denn zu häufiges Impfen mit dem gleichen Antigen kann die Immunantwort auch reduzieren, zeigen Erfahrungen mit Grippeimpfstoffen. Hier lohnt ein genaues Hinsehen.
Theo Dingermann
10.05.2022  14:30 Uhr
Erfahrung mit Influenzaimpfstoffen

Erfahrung mit Influenzaimpfstoffen

Wenn eine wiederholte Impfung zum Schutz vor schweren Covid-19-Verläufen tatsächlich zu einer verminderten Wirksamkeit des Impfstoffs oder gar zu einer Verringerung des Immunschutzes im Vergleich zu ungeimpften Personen führen sollte, lohnt es sich, die Ergebnisse neuer Studien zu verschiedenen Arten von Influenzaimpfstoffen und verschiedenen Impfstrategien anzuschauen und daraus mindestens vier Lehren zu ziehen, schreiben die Autoren.

  1. Künftige Studien zur Bestimmung der Wirksamkeit von Impfstoffen sollten so angelegt werden, dass nach Personen mit und ohne dokumentierter vorheriger Infektion und nach Unterschieden im vorherigen Impfstatus stratifiziert wird. Eine solche Stratifizierung war bei der Bewertung von Influenzaimpfstoffen nicht durchführbar. Sie könnte aber bei der Bewertung von Covid-19-Impfstoffen angesichts weit verbreiteter Virustests und der besseren Dokumentation von Infektionen möglich sein.
  2. Es sollte viel genauer als bisher der optimale Abstand zwischen der Gabe von Covid-19-Impfstoffdosen durch Studien ermittelt werden. Wenn SARS-CoV-2 zu einem endemischen Virus mit saisonaler Zirkulation wird, könnte eine Auffrischung des Impfschutzes alle neun oder gar alle zwölf Monate einen ebenso guten Schutz bieten wie Auffrischungen in kürzen Impfintervallen.
  3. Ein Wechsel des SARS-CoV-2-Impfstoffantigens wird besonders dann notwendig werden, wenn neue Varianten dominant werden, um zu verhindern, dass die Fokussierung der Antikörperantworten auf ältere Stämme zu unerwünschten Folgen einer Auffrischimpfung mit einem nicht angepassten Antigen führt.
  4. Die Einführung alternativer Impfstofftypen könnte die Immunogenität und die Wirksamkeit des Impfstoffs im Vergleich zur wiederholten Verwendung derselben Impfstofftechnologie verbessern.

Zudem sollten Überlegungen zur optimalen Immunisierung gegen Influenza- und Coronaviren gemeinsam gedacht werden. So wird sich die Zukunft der Influenzaimpfstoffe auch durch die Erkenntnisse zu den Coronaimpfstoffen verändern. Mäßig wirksame Influenzaimpfstoffe könnten in einer Bevölkerung, die sich mittlerweile an hoch wirksame Coronaimpfstoffe gewöhnt hat, an Akzeptanz verlieren.

Neue Impfstofftechnologien wie mRNA-Impfstoffe und eine breitere Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen der zweiten Generation (zum Beispiel hoch dosierte, adjuvantierte, zellkulturbasierte Produkte) könnten die eher mäßigen Effektivitäten der Influenzaimpfungen erheblich verbessern, meinen die Autoren. Der Wettlauf um die Optimierung der Impfschemata zum Schutz vor beiden gefährlichen Viren komme allen zugute.

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