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Diabetes mellitus

Video- statt Präsenzschulungen während der Pandemie

Auch in Zeiten von Corona brauchen Diabetes-Patienten besondere Unterstützung im Umgang mit der Erkrankung. Um das Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen zu senken und die Arztpraxen zu entlasten, können jetzt Diabetesschulungen per Video abgehalten werden – zumindest in einigen Bundesländern.
Christiane Berg
22.05.2020  10:00 Uhr

Patienten mit einem gut eingestellten Diabetes mellitus erkranken nicht häufiger an Covid-19 als die Durchschnittsbevölkerung. Sie zählen jedoch – insbesondere wenn sie hochbetagt sind oder unter Komorbiditäten wie zum Beispiel einer Hypertonie leiden – zu den Risikogruppen, bei denen Covid-19- Erkrankungen einen ungünstigeren Verlauf nehmen können. Daher hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) mit Wirkung vom 8. April 2020 Ausnahmeregelungen für Schulungen und Dokumentationen im Rahmen von Disease-Management-Programmen (DMP) beschlossen. Mithilfe dieser Regelungen sollen Veranstaltungen und Belege, die bei DMPs generell verpflichtend sind, für 2020 ausgesetzt werden können. Ziel sei es, auf diese Weise das mögliche Ansteckungsrisiko zu minimieren und Arztpraxen zu entlasten.

»Wir begrüßen diese Ausnahmeregelung. Allerdings benötigen insbesondere Patienten, die erhöhte Glucosewerte aufweisen, neu an Diabetes erkrankt sind oder Akut- beziehungsweise Folgeerkrankungen aufweisen, weiterhin Unterstützung. Diabetesschulungen per Video könnten eine Lösung während der Covid-19-Pandemie darstellen«. Das erklärten  in einer gemeinsamen Pressemitteilung kürzlich die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), der Bundesverband Niedergelassener Diabetologen (BVND), der Verband der Diabetes Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) sowie die Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe erklärt.

Ob Nordrhein, Westfalen-Lippe, Niedersachsen und mit Einschränkungen auch Rheinland-Pfalz: Mittlerweile gäbe es erste Vereinbarungen in einigen KV-Bezirken, die statt der üblichen Präsenzgruppenschulungen übergangsweise bereits Videoschulungen für die Zeit der Corona-Krise genehmigen und honorieren.

»Die DDG fordert die anderen KV-Bezirke auf, ebenfalls entsprechende Übergangsregelungen zu verabschieden. Denn wir dürfen Menschen mit Diabetes nicht mit ihren Fragen, Ängsten und Sorgen allein lassen«, betont Professor Dr. Monika Kellerer, Präsidentin der DDG. Neben bundeseinheitlichen Regelungen zur Videoschulung fordert sie den umgehenden Ausbau der dafür erforderlichen flächendeckenden Infrastruktur.

Entscheidung im individuellen Ermessensbereich

»Die Diabetologie befindet sich in einem digitalen Transformationsprozess«, unterstreicht Professor Dr. Dirk Müller-Wieland, Vorsitzender des Ausschusses Schulung und Weiterbildung der DDG. Daher sei es mit Blick auf die Minderung der Ansteckungsgefahr angezeigt, im Rahmen der Corona-Pandemie bereits erworbene digitale Strukturen zu nutzen und Videoschulungen anzubieten.

»Mit den zugelassenen DMP-Programmen ist eine Videoschulung zur Wissensvermittlung sinnvoll«, bestätigt Dr. Nicolaus Scheper, Vorsitzender des BVND. Er gäbe allerdings zu bedenken, dass nicht zuletzt aufgrund der derzeit noch schlechten Infrastruktur auf diese Weise nur ein Teil der Patienten erreicht werden könne. Bei Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln können und müssen daher auch weiterhin in den anerkannten diabetologischen Einrichtungen Präsenzschulungen stattfinden, hebt er hervor.

Es liege, so die Verbände, im gemeinsamen Ermessen von Patienten und Ärzten, je nach individueller Ansteckungsgefahr zu entscheiden, ob und in welcher Form eine Schulung durchgeführt werden soll. Für die Zukunft sei ein Parallelangebot von Präsenz- und Videoschulungen in der Diabetologie gut vorstellbar.

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