vfa sieht Pharmabranche vor erneutem Umsatzsprung |
Von der neuen Bundesregierung fordert der vfa, dass sie nicht stärker in die Preisbildung bei Arzneien eingreift. So will die Koalition aus SPD, Grünen und FDP die Frist für die freie Preisbildung auf sechs Monate senken. »Eine Verkürzung auf sechs Monate würde nur 50 Millionen Euro sparen, aber der Innovationsfähigkeit schaden«, kritisierte Steutel. Die Pharmabranche gehört nicht zu den ganz großen Industrien in Deutschland, erzielt aber eine hohe Wertschöpfung. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei 47,2 Milliarden Euro, der Großteil der Arzneien ging in den Export. Mit Ausgaben von 7,8 Milliarden für Forschung und Entwicklung 2020 ist die Pharmaindustrie laut vfa die forschungsstärkste Branche in Deutschland.
Die Pandemie bietet aus Sicht des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) eine gute Perspektive. Corona sei die Chance für den Standort Deutschland, wieder als Apotheke der Welt aufzuerstehen, sagte VCI-Präsident Christian Kullmann jüngst. Zuletzt hatte die Pharmaindustrie von der Politik gefordert, Lehren aus der Pandemie zu ziehen. »Die Corona-Krise muss zu einem politischen Umdenken und Handeln im Arzneimittelbereich führen«, sagte Hans-Georg Feldmeier, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Ende November. Es sei noch nie so offensichtlich gewesen, wie existenziell die Bekämpfung von Krankheiten sei. »Dennoch werden Arzneimittel, Impfstoffe und Medizinprodukte zu oft nur als belastender Ausgabenfaktor für das Gesundheitssystem betrachtet«, sagte Feldmeier.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.