vfa rechnet mit mehr als 45 neuen Medikamenten |
Daniela Hüttemann |
03.01.2022 16:30 Uhr |
Wie jedes Jahr ist auch wieder ein großer Zuwachs bei den Krebsmedikamenten zu erwarten. Neben den Antiinfektiva werden sie wohl ein weiteres Viertel der neuen Arzneimittel 2022 stellen. Allein für die häufigste Lungenkrebsart NSCLC könnten es bis zu fünf neue Arzneistoffe sein. Bereits im fortgeschrittenen Entwicklungs- oder Zulassungsprozess befinden sich zudem Neueinführungen bei Blasen-, Brust- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, gastrointestinalen Stromatumoren, Gliomen, Neuroblastomen, verschiedenen Leukämien und Lymphomen, Multiplem Myelom und Melanom am Auge. Neben weiteren Kinase-Hemmern sollen darunter auch Antikörper-Wirkstoff-Konjugate und CAR-T-Zelltherapien sein.
Ebenfalls weiter im Fokus stehen seltene Erkrankungen. Der vfa rechnet unter anderem mit dem ersten Medikament gegen Fibrodysplasia ossificans progressiva. Bei dieser Krankheit wandeln sich Knorpel und andere Arten von Bindegewebe allmählich in Knochen um. Auch steht erstmals eine Gentherapie bei Patienten mit Hämophilie A in Aussicht. Weitere anvisierte Indikationen für andere Neuentwicklungen sind die Hutchinson-Gilford-Progerie (Lonafarnib), die Augenerkrankung Lebersche hereditäre Optikusneuropathie (Lenadogen nolparvovex) sowie ein angeborener Mangel des Enzyms AADC (aromatische L-Aminosäure-Decarboxylase).
Aber auch gegen weniger seltene Erkrankungen sind neue Medikamente in Sicht, zum Beispiel für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung, Wachstumsstörungen, Migräne, Gebärmuttermyomen und bestimmten Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose .