Verzögerungen bei der Auslieferung des Biontech/Pfizer-Impfstoffs |
Theo Dingermann |
04.12.2020 12:30 Uhr |
Wie die »New York Times« (NYT) berichtet scheint der IT-Konzern IBM Hinweise darauf gefunden zu haben, dass Unternehmen und Regierungen, die Coronavirus-Impfstoffe in der ganzen Welt verteilen, von unbekannten Angreifern ins Visier genommen wurden. Noch ist unklar, ob das Ziel dieser Cyber-Attacken darin besteht, das technologische Knowhow für die Aufrechterhaltung der Kühlkette während des Transports zu stehlen oder die Auslieferung zu sabotiert, schreibt die NYT.
Die Hinweise der IBM-Experten waren offensichtlich alarmierend genug, um das amerikanische Heimatschutzministerium dazu zu veranlassen, eine eigene Warnung vor der Bedrohung zu publizieren. Offensichtlich deutet die Professionalität, mit der die Attacken vorbereitet werden, darauf hin, dass hinter den Angriffen Regierungsorganisationen zu stecken scheinen. Welches Land hier aktiv ist, können man noch nicht sagen, so die Meldung.
Die Cyberangreifer »arbeiteten daran, Zugang zu Informationen zu bekommen, wie der Impfstoff verschickt, gelagert, gekühlt und ausgeliefert wird«, sagt Nick Rossmann vom IMB Global Threat Intelligence Team der NYT. »Wir glauben, wer auch immer dahintersteckt, wollte den gesamten Prozess der Kühlkette nachvollziehen können«, so der Experte.
Bisher gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Angreifer Pfizer oder Moderna im Visier haben. Eine Sprecherin von Pfizer sagte am Mittwoch, die Kühlkettentechnologie des Unternehmens sei von sicherheitsbewussten Experten entworfen und auf die spezifischen Anforderungen des Impfstoffs von Pfizer zugeschnitten worden, der bei extrem kalten Temperaturen gelagert werden muss.
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